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Flossbach von Storch Bürgerfonds? Ja, aber richtig!

Philipp Vorndran, Kapitalmarktstratege bei Flossbach von Storch

Grünen-Chef Robert Habeck hat in der „Süddeutschen Zeitung“ für einen „Bürgerfonds“ geworben. Negativzinsen „seien teuer für Sparer und gefährlich für die Finanzmarktstabilität“. Ein Bürgerfonds könne deshalb helfen, die Altersvorsorge der Menschen langfristig auf ein breiteres Fundament zu stellen. Das sehen wir genauso – und halten einen Bürgerfonds grundsätzlich für eine sehr gute Idee. Konkrete Vorschläge gibt es bislang noch nicht, zumindest keine, die uns bekannt wären.

Vielmehr wies Habeck eher allgemein darauf hin, dass mit dem Fonds hierzulande in „langfristig sinnvolle Projekte zum Umbau der Wirtschaft“ investiert werden solle. Und da hören wir doch ganz genau hin – „Umbau der Wirtschaft“. Das klingt ein bisschen so, als solle das Ersparte der Bürger für Investitionen herhalten, die eigentlich Bund und Länder tätigen müssten – verbunden mit der vagen Hoffnung, damit halbwegs auskömmliche Renditen erzielen zu können.

Das wiederum halten wir für den falschen Ansatz, den falschen Rahmen. Es wäre ein Fehler, den Deutschen, die hierzulande ihren Arbeitsplatz, also ihr Einkommen und viele auch eine Immobilie haben, dann auch noch die Altersvorsorge auf das Heimatland zu beschränken. Klumpenrisiko nennt man das.

Unseres Erachtens sollte ein Bürgerfonds vielmehr:

  • global investiert sein,
  • im Idealfall zu 100 Prozent in Aktien
  • und von keinerlei politischer Ideologie getrieben werden.

Kurzum: Den Deutschen, die den Großteil ihres Geldes in verzinsliche Anlagen gesteckt haben, sollte der Zugang zu Investitionen in Produktivkapital erleichtert werden – weltweit.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die in den vergangenen Jahren mit einem Teil ihrer Reserven ein global diversifiziertes Aktienportfolio aufgebaut hat, taugt hier durchaus als Vorbild.

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