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Flossbach von Storch Die Wahrheit über den Dax

Der Deutsche Aktienindex (Dax) wird in den Medien oft und gerne als „Leitindex“ der deutschen Wirtschaft bezeichnet: Steigt der Index, läuft es wirtschaftlich gut, fällt der Dax, läuft es entsprechend schlecht. Unseres Erachtens ein ziemlich pauschales Urteil über eine der größten Volkswirtschaften der Welt anhand von gerade einmal 30 Unternehmen. Ähnlich pauschal ist die Aussage, dass Aktien nun teuer sind, weil der Index eine „psychologisch wichtige Grenze“ überschritten habe. Entsprechend billig sind Aktien, wenn der Dax diese Grenze nach unten durchbricht. Diese Grenzen werden von Analysten (und dann den Medien) gerne auf glatte Hunderter- oder Tausender-Stellen gezogen. Aber sind diese – im Grunde willkürlich gewählten – Grenzen aussagekräftig? Was bedeutet das Über- oder Unterschreiten einer Tausender-Stelle für eine langfristige Anlagestrategie?

Ein Blick auf den Index ersetzt keine Unternehmensanalyse

Es wäre schön, wenn sich langfristig erfolgreiche Aktienanalyse und -anlage einfach mit einem Blick auf einen Indexstand erledigen ließen. Doch so einfach ist es unseres Erachtens nicht. Und das liegt schon in der Index-Konstruktion des Dax begründet: Denn der Dax ist ein so genannter „Performance-Index“, in dessen Kursentwicklung die Dividendenausschüttungen der Dax-Unternehmen mit eingerechnet werden. Und weil die Dax-Unternehmen im vergangenen Jahr viel ausgeschüttet haben, ist auch der Dax entsprechend stark gestiegen. Mit seiner Konstruktion ist er im Übrigen international ziemlich einzigartig. Die meisten anderen Indizes, wie zum Beispiel der S&P 500-Index, zeichnen einfach die Kursentwicklung der in diesem Index versammelten Unternehmen nach.

Den Dax gibt es gleich zweimal: Als Performance- und als Kursindex

Wer also wissen möchte, „ob die Kurse runtergekommen“ oder „explodiert“ sind, sollte sich den Dax-Kursindex anschauen. Denn bei dessen Berechnung werden die Dividenden nicht berücksichtigt. Der Kursindex des Dax beendete das Börsenjahr 2019 mit 5.910 Punkten (Stand 31.12.2019). Deutlich unter den Jahreshöchstständen von 2018 mit 6.426 Punkten (23.01.2018) und 2017 mit 6.388 Punkten (03.11.2017).

Aber: sind Aktien nun teuer oder nicht?

Das zeichnet schon ein klareres Bild der Kursentwicklung. Doch selbst anhand des Kursindexes lässt sich noch nicht sagen, ob Aktien jetzt teuer oder günstig bewertet sind. Dafür ist ein Blick auf die Unternehmensgewinne und das Kurs-Gewinn-Verhältnis nötig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV, 12 Monate forward) aller Dax-Aktien lag Anfang des Jahres bei 14,2 (Stand: 01.01.2020) – und damit immer noch leicht unter dem langjährigen Durchschnitt der vergangenen 30 Jahre von 14,8 (Zeitraum von Anfang 1990 bis Anfang 2020). Von den Bewertungen zur Jahrtausendwende, als die Dax-Konzerne mit dem 30fachen ihrer erwarteten Jahresgewinne gehandelt wurden, sind wir also immer noch sehr weit entfernt.

Auf die Unternehmensanalyse kommt es an

Es zeigt sich: Anleger sollten pauschale Aussagen über „Leitindizes“ hinterfragen. Eine durchschnittliche Bewertung – ob Indexstand oder Index-KGV – sagt nichts aus über die Qualität einzelner Unternehmen, die in einem Index enthalten sind. In jedem Index gibt es erfolgreiche und weniger erfolgreiche Unternehmen. Unternehmen mit hohen Bewertungen und günstig bewertete. Anleger sollten lieber nach einem breit gestreuten Portfolio von Qualitätsaktien suchen und nicht nur auf Dax & Co schauen.

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