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Scope stuft Flossbach von Storch Multiple Opportunities herab

Die Ratingagentur Scope hat den Flossbach von Storch Multiple Opportunities herabgestuft. Es ist ein Schritt, der in der Fondswelt Aufmerksamkeit erregt, schließlich handelt es sich um einen der populärsten Mischfonds überhaupt.
Darum wurde der FvS Multiple Opportunities II herabgestuft
Die internationale Version des Fonds, bekannt unter dem Namen Multiple Opportunities II, wurde von der Spitzenbewertung „A“ auf „B“ herabgestuft. Diese Entscheidung basiert auf einer leichten Performance-Verschlechterung im Vergleich zu anderen Fonds seiner Klasse.
Während der Fonds laut Scope über einen Zeitraum von fünf Jahren eine gute Leistung mit einer jährlichen Rendite von 3,50 Prozent zeigte und damit deutlich über dem Durchschnitt seiner Peergroup von 1,63 Prozent lag, fiel die Performance in den vergangenen drei Jahren auf 0,92 Prozent pro Jahr zurück. Der Durchschnitt der Peergroup lag in diesem Zeitraum bei 1,20 Prozent.
Auch in puncto Risiko schnitt der FvS Multiple Opportunities schlechter ab: Die Volatilität und der maximale Verlust lagen über den Durchschnittswerten seiner Vergleichsgruppe. Über drei Jahre lagen Volatilität und maximaler Verlust des Fonds bei 8,81 und -11,77 Prozent, der Peergroup-Durchschnitt lag dagegen bei 7,56 und -11,27 Prozent.
Die in Deutschland an Privatanleger vertriebene Variante des Fonds - bekannt als Multiple Opportunities I – liegt in der Wertung nur knapp über der internationalen Variante. Insofern könnte das derzeitige A-Rating ebenfalls wackeln.
Das Gold macht den Unterschied
Der Flossbach von Storch Multiple Opportunities ist seit dem 23. Oktober 2007 am Markt. Bis Ende Oktober waren in der ursprünglichen Version des Fonds (Variante I) rund 24 Milliarden Euro investiert. Die internationale Variante II, eingeführt im Jahr 2013, zog ein Investitionsvolumen in Höhe von etwa 11,5 Milliarden Euro an.
Der Multiple Opportunities investiert in Aktien, die 25 bis 100 Prozent des Fondsvermögens ausmachen können, zudem in Anleihen, Edelmetalle, Wandelanleihen und Cash. Derzeit liegt die Aktienquote laut Scope zwischen 60 bis 65 Prozent - und damit deutlich höherer als bei vielen Mitbewerbern.
Der größte Unterschied zwischen beiden Varianten liegt beim Gold. Variante I investiert direkt in physisches Gold, Variante II bildet den Goldanteil über Derivate ab. Zudem dürften nur maximal zehn Prozent des Vermögens in Gold investiert sein. Die Abbildung über Derivate statt physischem Gold ist Voraussetzung, dass der Publikumsfonds in Europa im Ucits-Mantel vertrieben werden kann. Variante I ist aufgrund des physischen Goldes als Alternativer Investmentfonds (AIF) reguliert.
Zinswende wurde zur Herausforderung
Zuletzt zeigte der FvS Multiple Opportunities jedoch eine hartnäckige Absatzschwäche. Seit Monaten verzeichnet der Vorzeigefonds signifikante Kapitalabflüsse, die mittlerweile im Milliardenbereich liegen. Eine in diesem Ausmaß neue Erfahrung für die erfolgsverwöhnte Fondsschmiede aus Köln.
DAS INVESTMENT berichtete bereits im Juni über die Abflüsse des FvS Multiple Opportunities. Damals sagte Flossbach-von-Storch-Vorstand Dirk von Velsen auf Nachfrage: „Das Anlageumfeld hat sich in den vergangenen Monaten deutlich verändert. Der Rückenwind ist weg, den die Fondsbranche, insbesondere die Multi-Asset-Produkte, dank der niedrigen Zinsen in den vergangenen Jahren hatte.“ Viele Anleger wählten eher verzinsliche Produkte von Banken wie etwa Festgeld, führte von Velsen weiter aus.
Die Bewertung eines Fonds durch Ratingagenturen wie Scope spielt eine wichtige Rolle in der Fondsbranche. Diese Agenturen analysieren die Performance, das Risikomanagement, die Vermögensverteilung und andere Schlüsselfaktoren eines Fonds und ordnen ihm eine Bewertung zu.