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Flossbach von Storch Research Institute Saisonalitäten am Aktienmarkt sind nicht mehr wirksam

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Wie wird der Monatswechseleffekt begründet?

Signifikant hohe Renditen an den letzten beziehungsweise ersten Tagen eines Monats beschreibt der Monatswechseleffekt. Die Begründung von Marktforschern: Renditen sind hier auffällig hoch, weil die Liquidität rund um den Monatswechsel besonders ausgeprägt sei, was zu erhöhter Wertpapiernachfrage führe. Zudem würden Unternehmen zum Ende beziehungsweise zu Beginn eines Monats überproportional häufig Ergebniszahlen vorlegen, was hohe Kursaufschläge bewirke.

Was bedingt den Quartalswechseleffekt?

Beim Quartalswechseleffekt handelt es sich um eine Sonderform des Monatswechseleffekts. Allerdings werden hier nicht die Renditen im Rahmen des Monatswechsels mit denen der übrigen Handelstage des Monats verglichen. Vielmehr findet ein Vergleich der Renditen zum Monatsende, das einem Quartalswechsel vorausgeht, mit den Renditen am Monatsende ohne einen solchen Quartalswechsel statt. Was bedingt den Effekt, der bislang ausschließlich in den USA beobachtet wurde? In erster Linie erklären Marktkenner die höheren Renditen mit Window-Dressing-Maßnahmen institutioneller Investoren.

Warum fallen an Freitagen hohe Renditen an?

Dass Renditen zwischen einzelnen Wochentagen systematisch voneinander abweichen, wird als Wochentagseffekt oder Wochenendeffekt bezeichnet. Danach fallen Renditen zu Wochenbeginn im Durchschnitt geringer aus als an anderen Tagen, insbesondere an Freitagen, an denen sich überdurchschnittlich hohe Renditen zeigen. Zur Begründung wird genannt: Unternehmen halten negative Nachrichten zunächst zurück, um sie dann am Freitag nach Börsenschluss bekanntzugeben. Alternativ wird angeführt, dass viele Privatanleger nur am Wochenende Zeit finden, um sich mit ihrem Portfolio auseinanderzusetzen – was überproportional häufig zu Verkaufsentscheidungen führe.

Welche Ergebnisse hat die empirische Untersuchung ergeben?

Um eine belastbare Aussage über die Existenz von Kalenderanomalien treffen zu können, hat das Flossbach von Storch Research Institute die Aktienkursverläufe aller börsennotierten Unternehmen der G7-Staaten zwischen den Jahren 1973 und 2016 ausgewertet.

Januareffekt hat sich abgeschwächt

Es zeigt sich: Von einer vielzitierten Jahresendrally kann keine Rede sein. Den Untersuchungsergebnissen des Flossbach von Storch Research Institute zufolge sind die Renditen im November fast durchweg negativ. Im Dezember liegen sie in fast allen der G7-Länder nahe der Nulllinie. Insgesamt lässt sich feststellen: Der Januareffekt hat in der jüngeren Zeit nachgelassen. In den USA ist der Effekt mittlerweile nicht mehr statistisch signifikant.