Flossbach von Storch Research Institute Saisonalitäten am Aktienmarkt sind nicht mehr wirksam
„Sell in May“ behält Gültigkeit
Betrachtet man die Renditen auf Monatsbasis, fällt auf: Während der Monate Januar bis März sind die Renditen über alle Länder hinweg durchweg positiv. Der Januar ist dabei mit deutlichem Abstand der stärkste Monat (Grafik 1). Demgegenüber sind die Renditen in den Monaten September und Oktober über alle Länder hinweg negativ, wobei bereits ab Mai im Durchschnitt negative Renditen auszumachen sind. Die berühmte „Sell in May“-Behauptung ist also durchaus richtig.
Grafik 1: Durchschnittliche Monatsrendite über die Zeiträume 1973 bis 2009 und 2010 bis 2016 sowie länderspezifisch über den Gesamtzeitraum in Prozent
Monatswechseleffekt spielt in Deutschland nur noch geringe Rolle
Demgegenüber ist der Monatswechseleffekt über den Gesamtbetrachtungszeitraum über alle Länder hinweg statistisch signifikant: Die Renditen sind am letzten Tag des Monats sowie an den drei ersten Handelstagen des Folgemonats höher als an den übrigen Tagen. Doch auch hier schwächte sich der Effekt zuletzt ab und war lediglich noch in Deutschland und Kanada feststellbar.
Grafik 2: Durchschnittliche Renditen an Monatswechseln und Nicht-Monatswechseln über die Zeiträume 1973 bis 2009 und 2010 bis 2016 sowie länderspezifisch über den Gesamtzeitraum in Basispunkten