LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 6 Minuten
ANZEIGE

Flossbach von Storch Research Institute Saisonalitäten am Aktienmarkt sind nicht mehr wirksam

Anleger kennen die oft bemühte Börsenweisheit „Sell in May and go away, but remember to come back in September“. Dass man als Börsianer im Frühherbst wieder zurück sein sollte, weiß der kundige Anleger, schließlich gilt es, die alljährlich anstehende „Jahresendrally“ nicht zu verpassen.

Doch gehorchen die Kurse dem Kalender, wie im Allgemeinen propagiert? Jüngere Studien deuten darauf hin, dass saisonbezogene Börsenweisheiten heute kaum noch Gültigkeit besitzen. In einer Studie hat das Flossbach von Storch Research Institute unter Leitung von Thomas Mayer diese Erkenntnisse bestätigt. Auf Kursanomalien untersucht wurden die täglichen Renditen aller börsennotierten Unternehmen der G7-Staaten über mehr als vier Dekaden hinweg. Zu den untersuchten Kursanomalien zählen der „Januareffekt“, der „alternative Januareffekt“, der „Monatswechseleffekt“, der „Quartalswechseleffekt“ sowie der „Wochentagseffekt“.

Was hat es mit dem Januareffekt auf sich?

Wie sehen Kalenderanomalien im Einzelnen aus? Einer der bekanntesten Kalendereffekte beschreibt das Phänomen, dass Renditen zu Beginn des Jahres systematisch von jenen im weiteren Jahresverlauf abweichen. So sind die Aktienrenditen gemäß des Januareffekts oder Jahreswechseleffekts zu Beginn des Jahres systematisch höher als im weiteren Verlauf des Jahres. Dieser in verschiedenen Ländern und über verschiedene Anlageklassen hinweg nachgewiesene Effekt hat sich jüngeren Studien zufolge abgeschwächt oder bleibt sogar ganz aus.

Bekannt ist auch der alternative Januareffekt: Je nachdem wie dieser Monat ausfällt, kann für den weiteren Jahresverlauf eine analoge Renditeentwicklung erwartet werden. Bisherige Untersuchungen zeigen, dass diese Beobachtung in erster Linie auf den US-Markt beschränkt ist.