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Flossbach von Storch Warum die Menschen an Gold glauben

Von Lesedauer: 7 Minuten
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Weltkriege sorgen für das Ende des Goldstandards

In den Weltkriegen kündigten die kriegsführenden Staaten den Goldstandard auf. 1944 einigten sich die Siegermächte dann auf das Bretton-Woods-Abkommen. US-Dollar und Gold standen dabei in einem festen Austauschverhältnis von 35 US-Dollar pro Unze. Die USA verpflichteten sich gegenüber den Mitgliedsländern, den US-Dollar zu diesem Kurs in Gold umzutauschen. Die Mitgliedsländer wiederum wiesen eine Parität der eigenen Währung zum US-Dollar aus. „Doch es gab einen Konstruktionsfehler“, erläutert Kleinheyer. „Die Emission von US-Dollar war nicht an die Produktionsmenge von Gold gekoppelt.“ 1971 stiegen die USA aus dem Abkommen aus. Danach begann das bis heute gültige Kreditgeldsystem mit mehr oder weniger freien Wechselkursen der nationalen Währungen untereinander.

20. und 21. Jahrhundert: Gold als Geldanlage und Währung der letzten Instanz

Nachdem Gold seine Geldfunktion verloren hatte, glich seine Wertentwicklung nicht nur die Inflation aus, sondern erzielte einen realen Wertzuwachs. So hat sich der Goldpreis seit 1973 mehr als verzehnfacht. Das entspricht einer Verzinsung von etwa 5,5 Prozent jährlich. Die Inflation lag im selben Zeitraum in den USA bei etwa 4,0 Prozent per annum.

Seit 2003 ist Gold (direkt/indirekt) Bestandteil der Anlagestrategie von Flossbach von Storch. Die wachsende Kaufkraft der Menschen in goldaffinen Nationen wie Indien und China war dafür zunächst das Anlagemotiv. Gold war Globalisierungsgewinner, und tatsächlich sollte sich der Goldpreis im folgenden Jahrzehnt vervielfachen – auch dank der hohen Nachfrage in diesen beiden Ländern.

Finanzkrise löst große Nachfrage aus

Doch von 2007 bis 2009 stagnierte die Nachfrage. Gleichzeitig hat sich der Goldpreis von gut 600 auf 1.200 US-Dollar verdoppelt. Ein Grund war, dass Zentralbanken in den Jahren 2009 und 2010 von Nettogoldverkäufern zu -käufern mutierten. Doch es gab noch einen weiteren Grund: Nach der Lehman-Pleite im September 2008 und der anschließenden Finanzmarktkrise setzte eine große Nachfrage ein. Diese Käufe erfolgten in hochliquiden ETFs und ETCs, die von 2008 bis 2010 einen Zufluss von 1.220 Tonnen verzeichneten, da viele dieser Papiere mit physischem Gold hinterlegt werden.

Heute ist Gold bei Flossbach von Storch vor allem die Währung der letzten Instanz. Eine Versicherung gegen die uns bekannten und unbekannten Risiken des Finanzsystems, insbesondere gegen die möglichen Folgen der ultralockeren Geldpolitik der Notenbanken. Denn der Wert des Goldes hängt vom Vertrauen der Menschen in die Geldordnung, in das Papiergeldsystem ab. Wer erwartet, dass die Inflation an der Kaufkraft seines Ersparten nagt, dass – im Extremfall – ganze Währungen untergehen, der verliert Vertrauen und greift zu Gold. So wie in den Jahren 2007 bis 2011, als das globale Finanzsystem zu kollabieren drohte und der Goldpreis das Allzeithoch von 1.900 US-Dollar je Feinunze erklomm. In Euro gerechnet erzielte Gold das Allzeithoch im Herbst vergangenen Jahres, als eine Unze Gold mehr als 1.400 Euro wert war. Noch deutlicher zeigt sich die Funktion als Wertspeicher in Krisenländern mit hoher Inflation.

Die Zukunft: Kryptogeld auf Basis von Gold?

„Wie in der Vergangenheit könnte Gold auch bei den Währungen der Zukunft eine wichtige Rolle spielen“, schreibt Kleinheyer in seiner Studie. So ist der Bitcoin eine Folge der Finanzkrise ab 2007. Wie bei Gold ist die Gesamtmenge der Bitcoins begrenzt und unabhängig vom politischen Willen der Gelddrucker.

Wird die Blockchain-Technologie genutzt, um Geld direkt zu erschaffen und auf Nutzerkonten zu transferieren, sinken die Transaktionskosten. Ein Goldstandard könnte den Werterhalt von neuen digitalisierten Währungen sichern, abrupte Kursschwankungen wie bei aktuellen Kryptogeldern reduzieren. Gold ist Geld – auch wenn das in digitalen Datenbanken lagert.

Die Studie des Flossbach von Storch Research Institute „Gold: Altes Geld in neuen Schläuchen“ können Sie hier herunterladen.

Dieser Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins „Position“ erschienen, das Sie kostenlos abonnieren können. Hier geht es zum Abonnement.

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