LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 5 Minuten
ANZEIGE

Flossbach von Storch zu Anlagestrategien Investieren wie ein Truthahn?

Ein Brexit, dessen Folgen bislang völlig unabsehbar sind. Viele Staaten – und auch manche Banken – haben über Jahrzehnte über ihre Verhältnisse gelebt. Nehmen wir nur einmal Italien, wo sich die Verbindlichkeiten des Fiskus und der kriselnden Kreditinstitute zu einem Flächenbrand ausweiten können. Ausufernde Staatsschulden lassen sich nur mit dauerhaft niedrigen Zinsen finanzieren. Auf die lang ersehnte Zinswende dürften wir wohl noch lange warten.

Herausfordernde Zeiten. Überlegen wir einmal, was das zuvor beschriebene Marktumfeld für Anleger bedeutet. Ganz klar, werden viele sagen: Die Zeit zu investieren war auch schon mal besser! Also erst einmal nichts tun.

Große Verlustangst

Die Angst, Geld zu verlieren, ist schließlich riesengroß; kann also nur schiefgehen. Es braucht nicht viel, um dieser vermutlich weit verbreiteten Argumentation zu folgen. Eine gesunde Portion Vorsicht hat schließlich noch niemandem geschadet, an der Börse schon gar nicht. In diesen Tagen scheint das im Besonderen zu gelten.

Die Rolle der Notenbanken

Mit ihrer notorisch großzügigen Rettungspolitik haben die großen Notenbanken die Welt in den vergangenen Jahren nicht sicherer, sondern zerbrechlicher gemacht. Aus kleinen Krisen sind große geworden. Ihre aggressive Geldpolitik ist nicht die Lösung, sondern Teil des Problems. Vielen Menschen wird das zunehmend bewusst.

Es gibt keine Welt ohne Unsicherheit

Aber, und da würde ich den Argumenten zuvor widersprechen: Heute ist es nicht schwerer Geld anzulegen als früher! Zu allen Zeiten ließen sich mehr oder weniger gute Argumente und Krisen finden, besser nichts zu tun. So wie jetzt auch. Niemand weiß sicher, was die Zukunft bringt. Sicher ist nur, dass es eine Welt ohne Unsicherheiten nie gab – aktuell nicht gibt – und zukünftig auch nicht geben wird.

In diesem Umfeld haben Anleger drei Möglichkeiten

Möglichkeit eins: Einfach so tun, als sei alles wie immer. Im Notfall helfen die Notenbanken weiter – man muss nur Geduld haben! Dieses Anlageverhalten gleicht dem eines Truthahns, der noch am Morgen des Thanksgiving an den Futtertrog stolziert und sich dann wundert, dass er abends im Ofen landet. Truthahninvestoren fokussieren sich auf die nahe Zukunft und vernachlässigen die langfristigen Risiken. Sie leben im Vertrauen auf eine kontinuierliche Welt und blenden die Gefahr von Diskontinuität aus. In einem Truthahn-Portfolio findet sich das Altbekannte. Nominalanlagen, Zinskonten, Staatsanleihen und illiquide Anlagen. Wir können Anlegern nur raten: Seien Sie keine Truthähne!

Eine Wette auf den großen Knall

Variante zwei wäre, sich auf den Börsenuntergang vorzubereiten. Eine Wette auf den großen Knall – man spekuliert auf den Tod des Truthahns, ohne aber den genauen Zeitpunkt zu kennen. Möglicherweise kommt der Crash viel später als gedacht. Oder gar nicht. Je länger der Crash auf sich warten lässt, desto teurer wird es. Da eine solche Wette an der Börse sehr kostspielig ist, kann es sein, dass der Wetteinsatz verloren ist, noch bevor es kracht. Wenn es dann tatsächlich so weit ist, kann sich der Anleger zwar damit rühmen, es schon immer gewusst zu haben, sein Geld ist aber weg.

Eine möglichst robuste Anlagestrategie

Wir würden stattdessen Variante drei vorziehen: eine möglichst robuste Anlagestrategie. Mit einer robusten Anlagestrategie lassen sich in ruhigen Zeiten gute Erträge erwirtschaften. In turbulenten Zeiten ist sie widerstandfähig genug, um etwaige Verluste auf ein tragbares Maß zu begrenzen. Anlageentscheidungen sollten weder auf politischen Wunschvorstellungen basieren, noch einseitig auf bestimmte Szenarien ausgerichtet sein. Kern der Strategie ist ein ausgewogen diversifiziertes Portfolio, dessen Struktur vom Chance-Risiko-Verhältnis der Anlagen bestimmt wird. Die Liquidität der Anlagen ist wichtig, um flexibel auf Veränderungen im Anlageumfeld reagieren zu können. Die Strategie ist langfristig ausgerichtet und akzeptiert Volatilität, denn bei entsprechender Qualität der Anlagen bedeuten kurzfristige Kursrückschläge keine nachhaltigen Vermögenseinbußen – im Gegenteil, sie können sogar Opportunitäten bieten. Dies verlangt vom Investor Vertrauen in die Qualität der Anlagen und die Hand des Disponenten, vor allem in turbulenten Zeiten.

Das könnte Sie auch interessieren:

RECHTLICHER HINWEIS

Diese Veröffentlichung dient unter anderem als Werbemitteilung.

Die in dieser Veröffentlichung enthaltenen Informationen und zum Ausdruck gebrachten Meinungen geben die Einschätzungen von Flossbach von Storch zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wieder und können sich jederzeit ohne vorherige Ankündigung ändern. Angaben zu in die Zukunft gerichteten Aussagen spiegeln die Zukunftserwartung von Flossbach von Storch wider, können aber erheblich von den tatsächlichen Entwicklungen und Ergebnissen abweichen. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Der Wert jedes Investments kann sinken oder steigen und Sie erhalten möglicherweise nicht den investierten Geldbetrag zurück.

Mit dieser Veröffentlichung wird kein Angebot zum Verkauf, Kauf oder zur Zeichnung von Wertpapieren oder sonstigen Titeln unterbreitet. Die enthaltenen Informationen und Einschätzungen stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Sie ersetzen unter anderem  keine individuelle Anlageberatung.

Diese Veröffentlichung unterliegt urheber-, marken- und gewerblichen Schutzrechten. Eine Vervielfältigung, Verbreitung, Bereithaltung zum Abruf oder Online-Zugänglichmachung (Übernahme in andere Webseite) der Veröffentlichung  ganz oder teilweise, in veränderter oder unveränderter Form ist nur nach vorheriger schriftlicher Zustimmung von Flossbach von Storch zulässig.

Angaben zu historischen Wertentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

© 2018 Flossbach von Storch. Alle Rechte vorbehalten.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.