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Flossbach von Storch zum Trend Anleihe-ETFs Anleihen – die unterschätzte Anlageklasse

Auch der Investmentmarkt unterliegt gewissen Moden. Der aktuelle Trend heißt Anleihe-ETFs. Also passive Strategien, die in Anleihe-Indizes investieren. Private und professionelle Investoren nutzen sie. Bei Robo Advisors finden sie sich in den gemischten Portfolios. Global sind mehr als eine Billion US-Dollar in Anleihe-ETFs investiert. Tendenz steigend. Aber sind die passiven Fonds gegenüber ihren aktiven Pendants wirklich die bessere Wahl? Zweifel sind angebracht – wie eine Studie des Flossbach von Storch Research Institute zeigt. „Aktive Anleihefondsmanager mit einem global ausgerichteten, flexiblen Investmentansatz schaffen es sehr wohl, den breiten Markt auch über längere Zeiträume zu schlagen“, sagt Agnieszka Gehringer, Analystin beim Flossbach von Storch Research Institute. Anleger sollten bei der Auswahl der aktiven Fonds allerdings wählerisch sein und Fondsmanager bevorzugen, die ihre Qualität bereits unter Beweis gestellt haben.

Dass sie gerade dort ihre Qualität tatsächlich unter Beweis stellen können, liegt an den Herausforderungen, die den Markt für Anleihen so besonders machen. Im Folgenden stellen wir sechs dieser Herausforderungen vor, die aktive Manager nutzen können und die Indexstrategien – wenn überhaupt – nicht ohne weiteres abbilden können.

1. Der Markt für Anleihen ist ineffizient

Anders als im Aktienbereich optimieren viele Anleiheanleger ihre Investments nicht nur mit Blick auf Rendite und Risiko. Sie sind an Einschränkungen gebunden, die ihre Rendite schmälern. Zentralbanken kaufen Anleihen von Staaten allein deshalb, weil sie ihre geldpolitischen Ziele erreichen möchten. Versicherer müssen Garantien leisten und sind an staatliche Vorgaben gebunden. Der ineffiziente Markt kann Renditepotenziale für flexible Anleiheinvestoren bieten.

2. Indizes decken bei weitem nicht das ganze Anleiheuniversum ab

Nur ein kleiner Teil der handelbaren Anleihen ist überhaupt in Indizes integriert und kann von den ETFs nachgebildet werden. Herkömmliche Indizes enthalten oftmals nur Papiere, die über ein Rating verfügen. Aber längst nicht jede Anleihe hat ein Rating. Hinzu kommt: Bonitätsurteile passen sich in der Regel erst mit einer gewissen Verzögerung den ökonomischen Realitäten an. Ein aktiver Fondsmanager, der nicht an die Wertentwicklung eines Indexes gebunden ist, kann unter einer weit größeren Zahl an Anleihen wählen und schneller auf Marktbewegungen reagieren.

3. Mehr Neuemissionen als bei Aktien

Das Volumen von Neuemissionen ist bei Anleihen sehr viel größer als bei Aktien. Die Zuteilung neuer Anleihen kann aktiven Investoren Chancen bieten. Die klassischen Indizes berücksichtigen Neuemissionen aber nicht direkt, sondern in der Regel erst am Monatsende. Es ist nicht möglich, Neuemissionsprämien zu realisieren, wie sie etwa bei geringer Nachfrage üblich sind.

4. Anleihen sind sehr komplexe Wertpapiere

Anleihen sind hochkomplexe Wertpapiere – mit Blick auf Konditionen, Auflagen und Vertragsdetails. Aktive Investoren können zwischen verschiedenen Laufzeiten, Sicherheitsstrukturen und Währungsräumen frei wählen. Die Preisbildung bei Anleihen ist nicht zu jeder Zeit effizient, da die Einschätzung, ob eine Anleihe für Anleger attraktiv erscheint, immer einer umfassenden Analyse bedarf.

5. Die Renditeverteilung folgt eigenen Gesetzen

Die Renditeverteilung bei Anleihen folgt nicht dem Gesetz der großen Zahlen. Wertentwicklungen sind auch kein Zufall. Einer hohen Wahrscheinlichkeit für schwach positive Renditen stehen geringe Wahrscheinlichkeiten für hohe Verluste gegenüber. Das Risiko, dass der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht ordnungsgemäß nachkommt, kann durch eine aktive Analyse der Kreditrisiken reduziert werden. In den Indizes sind aber gerade die Papiere der Unternehmen hoch gewichtet, die besonders hoch verschuldet sind.

6. Der Anleihemarkt ist stark segmentiert

Der Anleihemarkt ist stark segmentiert. Einige Anleiheinvestoren bevorzugen etwa heimische Papiere. Einem globalen Fondsmanager, der ohne Beschränkungen zwischen den Märkten wechseln kann, bieten sich signifikante Ertragschancen. Das gilt auch für flexible Fondsmanager, die nicht an Rating-Vorgaben gebunden sind. Dann vergrößert sich das Universum investierbarer Anleihen. Papiere ohne entsprechendes Rating können hohe Renditechancen bieten, die Risiken lassen sich in einer hauseigenen Analyse abschätzen.

Dieser Beitrag ist in der aktuellen Ausgabe unseres Magazins „Position“ erschienen, das Sie kostenlos abonnieren können. Hier geht es zum Abonnement.

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