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Aktualisiert am 02.04.2020 - 12:32 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Folgen der Franken-Freigabe durch SNB Schweiz berechnet Kosten des Franken-Tsunami

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Fünfzehn von 20 Ökonomen erwarten, dass die SNB für den Rest des Jahres den Einlagensatz bei minus 0,75 Prozent belässt.

“Der Wert des Franken wird der wichtigste Faktor für die SNB bei ihrer Politik hinsichtlich des Einlagensatzes sein”, sagt Bernard Yaros von Moody’s Analytics. “Wenn der Franken über das gegenwärtige Niveau hinaus an Wert gewinnt, gefährlich nahe an die Parität zum Euro heranrück oder sie sogar durchbricht, würde das im späteren Jahresverlauf eine weitere Senkung des Einlagensatzes auslösen.”

Fast alle zwischen dem 6. und 13. März befragten Ökonomen stimmen dem zu. Eine weitere Abschwächung des Wirtschaftswachstums oder der Inflation könnten ebenso eine erneute Senkung des Einlagensatzes auslösen, sagten einige.

Seit Anfang Februar notiert der Franken schwächer als 1,04 je Euro, obwohl die Europäische Zentralbank auf eine quantitative Lockerung eingeschwenkt ist. Auf diesem Niveau sei die Schweizer Währung massiv überbewertet, sagte Thomas Moser, ein stellvertretendes Mitglied des Direktoriums, im vergangenen Monat. Dennoch sei er zuversichtlich, dass die Schweiz, die einen großen Teil ihrer Waren in den benachbarten Euroraum exportiert, eine tiefe Rezession vermeiden könne.

Während die SNB wiederholt erklärt hat, sie werde selbst nach Aufgabe des Mindestkurses an den Devisenmärkten intervenieren, weisen die Sichtguthaben - die Barguthaben, die Geschäftsbanken bei der Notenbank haben - nicht auf sehr viel Aktivität hin.

“Die SNB hat seit Ende Januar keine erheblichen Volumina am Markt gekauft”, sagt Valentin Bissat von Mirabaud Asset Management. “Das signalisiert, dass sie sich mit einem Niveau von über 1,05 Franken wohl fühlt.”

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