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Fonds der Woche
Macht der Methode: Mit systematischer Sektor-Rotation zum Erfolg
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Von in Stolls FondseckeLesedauer: 9 Minuten
Junge Frau überlegt
Junge Frau überlegt: Wer sich auf Branchenwetten einlässt, sollte seine Anlageentscheidung mit entsprechenden Hintergrundinformationen absichern. | Foto: Sven Stoll mit Canva

Anleger, die ihr Kapital in Branchenfonds investieren, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie ein höheres Verlustrisiko eingehen als Anleger, die in Investmentfonds ohne Branchenfokus investieren. Der größte Vorteil von Branchenfonds liegt zweifellos in der Konzentration auf eine Branche. Befindet sich dieser Sektor in einer Phase des wirtschaftlichen Aufschwungs, können beeindruckende Renditen erzielt werden, die nicht von anderen, möglicherweise schwächeren Branchen beeinträchtigt werden.

Sektorfonds und ihre Tücken

Allerdings steigen viele Anleger oft erst dann ein, wenn der betreffende Sektor bereits gut gelaufen ist und möglicherweise seinen Höhepunkt erreicht hat. Sektorfonds sind anfällig für Konjunkturzyklen und Marktschwankungen innerhalb ihres Wirtschaftszweigs. Dies kann zu erheblichen Verlusten führen, wenn die Branche in eine Krise gerät. Darüber hinaus sind sie häufig weniger diversifiziert und daher anfällig für politische und regulatorische Risiken, insbesondere in stark regulierten Branchen wie dem Gesundheitswesen oder dem Energiesektor. Änderungen von Gesetzen oder Vorschriften können die Wertentwicklung dieser Fonds erheblich beeinträchtigen. Darüber hinaus sind Sektorfonds in der Regel weniger flexibel als breiter diversifizierte Fonds, da sie sich auf einen bestimmten Sektor beschränken. Das bedeutet, dass sie möglicherweise weniger in der Lage sind, auf Veränderungen in der Marktdynamik zu reagieren.

 

Croci-Ansatz: Die Zauberformel des ökonomischen KGVs

Für Investoren, die diese Risiken reduzieren wollen, bietet die Deutsche-Bank-Tochter DWS mit dem DWS Croci Sectors Plus eine maßgeschneiderte Lösung. Dieser Fonds investiert weltweit in Aktien mit niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen aus den aussichtsreichsten Branchen. Doch wie lässt sich die Attraktivität von Aktien aus verschiedenen Branchen und Regionen überhaupt vergleichen? Um hier mögliche Verzerrungen auszuschalten, hat die DWS vor einigen Jahren den Croci-Ansatz zur Berechnung eines „ökonomischen Kurs-Gewinn-Verhältnisses“ entwickelt.

Die Abkürzung Croci steht für „Cash Return on Capital Invested“ und ist eine Methode zur Berechnung der Ertragskraft von Unternehmen. Denn der reine Vergleich von Kurs-Gewinn-Verhältnissen ist wenig aussagekräftig. Wachstumswerte haben oft zu Recht ein höheres KGV als Substanzwerte und können dennoch eine gute Wahl sein. Hinzu kommt die Frage, wie immaterielle Vermögenswerte wie Markenwerte, Patente, Lizenzen oder Konzessionen in die Berechnung einfließen. Das Besondere am ökonomischen KGV ist, dass es Unterschiede in den Bilanzen von Hunderten von Unternehmen weltweit bereinigt, um die Vergleichbarkeit von Kennzahlen wie Abschreibungen oder Gewinnen sicherzustellen. Welche Kennzahlen dabei ganz genau herangezogen werden, wird nicht verraten.

Günstige Branchen im Visier: DWS Croci Sectors Plus

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

 

  • Wertentwicklung 5 Jahre: 89 Prozent (13,6 Prozent p.a.)
  • Wertentwicklung 3 Jahre: 66 Prozent (18,4 Prozent p.a.)
  • Wertentwicklung 2023: 9,5 Prozent
  • ISIN: LU1278917452
  • Fondsmanager: Adam Freeman
  • Auflage: 18. November 2015
  • Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,66
  • Max. Verlust 5 Jahre: 28,8 Prozent
  • Volatilität 5 Jahre: 19,9 Prozent

Umgesetzt wird die Methode in verschiedenen Croci-Fonds, die es für Regionen wie die USA, Europa oder Japan, aber auch für Dividendenaktien oder im Fall des DWS Croci Sectors Plus für Branchen gibt. Bei erwähntem Fonds überwacht Fondsmanager Adam Freeman und das Croci-Team insgesamt neun Sektoren. Dazu gehören Kommunikationsdienstleistungen, Nichtbasiskonsumgüter, Basiskonsumgüter, Gesundheitswesen, Informationstechnologie, Industrie, Grundstoffe, Versorgung und Energie. Finanz- und Immobilienwerte bleiben aus methodischen Gründen außen vor.

Freeman wählt zunächst die drei Sektoren aus, die die attraktivsten Croci-Bewertungen aufweisen. Innerhalb jedes Sektors wählt er dann die zehn Aktien mit den besten Croci-Bewertungen aus und gewichtet sie gleichmäßig mit rund 3,3 Prozent. Dieser Auswahlprozess wird monatlich wiederholt. Das Ziel besteht darin, langfristiges Kapitalwachstum durch Investitionen in global führende Unternehmen zu erzielen, die gemäß der Croci-Methode als unterbewertet gelten.

Ölpreis beflügelt die Performance

Die aktuellen Top-Positionen des Fonds stammen hauptsächlich aus dem Energiesektor und umfassen Unternehmen wie Marathon Petroleum Corporation, Conoco Phillips und EOG Resources. Die Übergewichtung im Energiesektor ist auf den starken Anstieg des Ölpreises zurückzuführen. In den vergangenen drei Monaten stieg der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI um rund 30 Prozent auf über 90 US-Dollar. Ein Rückgang ist derzeit nicht in Sicht. Das Gegenteil wird erwartet. Hedgefonds-Manager spekulieren bereits auf Werte jenseits der 100-Dollar-Marke. Ausschlaggebend dafür ist vor allem die Verknappung des Angebots durch die großen Ölförderländer.

 

Für die Aktien der Ölproduzenten, die mit steigenden Gewinnen, hohen Dividenden und günstigen Bewertungen locken, ist der steigende Ölpreis natürlich ein Turbo. Denn im Vergleich zum Gesamtmarkt sind die Energiewerte der Old Economy, wie sie im DWS-Fonds derzeit mit 36 Prozent gewichtet sind, immer noch günstig. Europäische Unternehmen kommen auf KGVs von sechs bis acht, ihre amerikanischen Pendants auf zehn bis zwölf. Aus dem Grundstoffsektor stammen die Aktien der japanischen Nippon Steel & Sumitomo Metal Corporation, aus dem IT-Sektor ist die Dell Corporation im Portfolio.

Auf Länderebene dominieren zwar Aktien aus den USA. Im Vergleich zum MSCI World sind sie mit einem Anteil von 43 Prozent jedoch untergewichtet. Dagegen sind japanische Aktien mit 21 Prozent vergleichsweise hoch gewichtet. Britische Werte sind mit 13 Prozent vertreten, der Rest verteilt sich regional auf europäische Länder wie Frankreich, Spanien und die Schweiz.

Systematischer Investmentansatz zahlt sich aus

Der Blick auf die Wertentwicklung zeigt, wie gut der systematische Investmentansatz, der zwischen aktiven Fonds und passiven ETFs angesiedelt ist, funktioniert. Hier muss der Fonds weder den Vergleich mit dem MSCI World noch mit seiner Benchmark scheuen. Den Weltindex hat er seit Auflage im November 2015 mit einem Plus von knapp 140 Prozent um rund 50 Prozentpunkte geschlagen. Der Vergleichssektor FWW Aktienfonds Large Cap Welt kommt im gleichen Zeitraum nur auf plus 60 Prozent. Auch über fünf Jahre zählt der Fonds mit einer Wertentwicklung von 89 Prozent zu den besten global anlegenden Portfolios.

Die DWS Croci-Fondsfamilie im Überblick:

Fondsname ISIN Kategorie WE 3 Jahre WE 5 Jahre
DWS Croci World LC LU1769941003 Aktien Large Cap Welt +50,4% +59,1%
DWS Croci Euro LC LU1769938041 Aktien Large Cap Euro +20,9% +19,7%
DWS Croci Global Dividends LC LU1769943710 Aktien Large Cap Welt +43,3% +32,2%
DWS Croci Intellectual Capital ESG LC LU1968687985 Aktien All Cap Welt +30,4%  n.v.
DWS Croci Japan LC LU1769942159 Aktien Large Cap Japan +33,8% +39,6%
DWS Croci US Dividends LC LU1769942746 Aktien Large Cap USA +52,9% +59,3%
DWS Invest Croci US LC LU1769939015 Aktien Large Cap USA +75,7% +62,9%
DWS Croci Sectors Plus LC LU1278917452 Aktien Large Cap Welt +65,9% +88,9%

Stand der Daten: 29. September 2023   

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