In Anbetracht der Performancezahlen der Aktienmärkte seit Beginn des Jahres ist die Frage, ob man den Fuß so langsam vom Gaspedal nehmen sollte. Konkret: Soll man in die Stärke der Aktienmärkte hinein die Aktienquote reduzieren oder verpasst man dann am Ende zu viel Rendite, weil die Märkte weiter positiv laufen? Vor dieser Frage stehen Anleger immer wieder.

Eine Antwort sind Strategien, die diese Herausforderung den Investoren abnehmen. Einen solchen Ansatz stellen wir it dem L&H Multi Strategie UI von Lang & Hink Finanzpartner vor.

Die Personen

Die Verantwortlichen für den Fonds sind – neben den Gründern und Geschäftsführern Matthias Lang und Matthias Hink – Ralph Weeber, Jochen Bitzer und Markus Gleißner. Alle bringen viele Jahre Erfahrung in führenden Positionen bei Banken mit.   

Die Ziele

Bei Auflage im Jahr 2011 wurde als Ziel „realer Kapitalerhalt nach Kosten und Inflation“ ausgerufen. Intern wird dabei der „Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI)“ für Deutschland als Richtgröße bzw. Benchmark verwendet. Mit dem L&H Multi Strategie UI soll Anlegern ein Basisinvestment angeboten werden als Alternative zu eher offensiven Strategien. Bis dato wurde das Ziel des realen Kapitalerhalts erreicht.

Die Tranchen

Die A-Tranche des Fonds wurde im Jahr 2011 aufgelegt, und aktuell wird dieser fast ausschließlich im Rahmen des Portfoliomanagements von Lang & Hink Finanzpartner bei Endkunden eingesetzt. Im Frühjahr 2025 wurde dann eine Retail-Tranche (R) mit Bestandsprovision aufgelegt, die vor allem für Vertriebs- und Kooperationspartner gedacht ist.

Mögliche Assetklassen

Wenn Anleger in einen defensiven Mischfonds investieren, zählen sie unter anderem die hohe Flexibilität der Strategien als ein Hauptargument auf, warum sie sich für ein solches Investment entschieden haben. Dies ist auch hier der Fall, denn eingesetzt werden können Liquidität (auch bestimmte Währungen), Anleihen, Absolute Return- und Volatilitäts-Strategien, Edelmetalle und Rohstoffe, Aktien sowie Derivate als Teil des Risikomanagements. Genauer:

Anleihen

Bei den Anleihen konzentriert sich das Team auf Euro-Anleihen mit einem Rating von BBB- bis A. Ergänzt wird der Anleihenteil durch Anleihen in Fremdwährung, vor allem in US-Dollar. Falls High Yields beigemischt werden sollen, bedient man sich der Expertise von Dritten, indem Drittfonds allokiert werden. Eventuelle Währungsrisiken werden mittels Währungsswaps gemanagt.

Mit dem Anleihen-Exposure soll eine konstante Rendite, die über der eines Festgeldes liegt, erwirtschaftet werden, und dies unter möglichst niedrigen Schwankungen. Im Anleiheportfolio besteht eine zusätzliche Diversifikation durch die Mischung von Staats- und Unternehmensanleihen.

Alternative Investments

Hier werden unter anderem Volatilitätsstrategien, Long-/Short-Ansätze, Arbitrage-Strategien oder auch als Ergänzung Covered Call Writing genutzt. Diese Ansätze, die oft marktneutral ausgerichtet sind oder ein negatives Beta haben, sind Anlagelösungen anderer Investmentmanager, die zuvor auf Herz und Nieren geprüft worden sind. Zuletzt leisteten diese sehr gute Dienste, insbesondere, als Anleger am Kapitalmarkt kaum Zinserträge bekamen.

Edelmetalle/ Rohstoffe

Im Rahmen dieser Anlageklasse ist vor allem Gold zu nennen, das für die Manager die Währung der letzten Instanz darstellt. Mit einer strategischen Gewichtung in Höhe von ca. 10 Prozent sorgte dieser Baustein die vergangenen Monate für einen recht ordentlichen Performancebeitrag.

Aktien

Es handelt sich um eine globale Anlagestrategie mit dem Fokus auf erfolgreichen Firmen, die meist Marktführer in ihrem Segment sind. Bei der Aktienauswahl wird großer Wert auf den bekannten Burggraben gelegt. Das bedeutet, dass verschiedene Kriterien wie die Erfahrung der Unternehmenslenker, hohe Eigenkapitalrenditen, geringe Verschuldung, ein solides und attraktives Geschäftsmodell sowie eindeutige Wettbewerbsvorteile gegeben sein müssen, damit der Titel den Weg ins Portfolio findet. Als Portfoliobeimischung werden auch Hidden Champions allokiert.

Sollen einzelne Länder oder Emerging Markets allokiert werden, werden diese mit (Index-)Fonds abgebildet. Die Manager ergänzen: „Wir achten sehr auf kontinuierlich hohe Umsatzrenditen, hohe Geschäftswachstumsraten. Allerdings kaufen wir nicht Qualität zu jedem Preis. Eine hohe Bewertung (KGV) ist vor allem aktuell eher abschreckend, vor allem bei relativ niedrigen kontinuierlichen Wachstumsraten.“

Derivate

Wie bereits erwähnt, werden Derivate zur Risikosteuerung genutzt. Dabei wird das Aktienexposure über liquide Aktienfutures auf große Aktienindizes (Dax, S&P 500, Nasdaq) gesteuert. Zum Einsatz kommen diese, wenn zum Beispiel die hauseigene Börsenampel umspringt und eine reduzierte Aktienquote empfiehlt. Durch den Einsatz kann eine schnelle Reduzierung des Aktienrisikos erfolgen.

Die Börsenampel

Zur Steuerung der Netto-Aktienquote wird die eigens entwickelte Börsenampel genutzt. Diese besteht aus fünf Indikatoren: Sentimentmessung (zwei Indikatoren), Trendfolge (zwei Indikatoren) sowie die Konjunkturerwartung (ein Indikator). Je nachdem, wie viele Signale für Aktien positiv sind, erfolgt eine Empfehlung der Bandbreite. Die fünf Signale haben unterschiedliche Dynamiken. Das Wirtschaftssignal ist eher träge, während die Börsenstimmungsindikatoren unter Umständen sehr dynamisch sein können.

Wie eng orientieren sich die Fondslenker an der Ampel? Konkreter: Gab es schon einmal die Situation, dass die Ampel eine niedrige/hohe Aktienquote empfahl, die Manager jedoch vom Gegenteil überzeugt waren? Dazu das Management: „Wir weichen vor allem bei marginalen Signalwechseln von der Börsenampel kurzzeitig ab. Mittelfristig sind wir aber eigentlich immer im Einklang mit der Ampel.“ In einer regelmäßig stattfindenden Anlageausschusssitzung wird unter anderem über die Netto-Aktienquote final entschieden, angelehnt an die Signale der Börsenampel

Das Portfolio

Aktuell befinden sich über 100 Positionen im Portfolio. Die Gewichtung der (Aktien-) Positionen richtet sich nach der Überzeugung, der Marktstellung des Unternehmens, aber auch das aus Sicht der Manager denkbare Potenzial hat Einfluss auf die Positionsgröße. Hinzukommt die Frage, ob die Branche bisher ausreichend im Portfolio gewichtet ist.

Gibt es eine Maximalgewichtung (abgesehen von den geltenden Ucits-Regeln), bei der eine Position wieder reduziert wird? Dazu das Fondsmanagement: „Nein. Wir rebalancieren die Titel regelmäßig oder hinterfragen nach signifikanten Kursbewegungen die Position: Nachkaufen bei Verlusten? Teilrealisierung nach 50 Prozent oder 100 Prozent im Plus? Das höchste Einzeltitelgewicht ist aktuell 3,2 Prozent. Normale Einzelpositionen werden spätestens ab 5 Prozent Positionsgröße hinterfragt und reduziert. Die Ausnahme stellt Xetra Gold dar, das aktuell 9,5 Prozent des Portfolios als strategische Position ausmacht.“

Verkauft wird ein Titel, wenn berechtigte Zweifel am Geschäftsmodell bestehen oder aber eine unterdurchschnittliche Kursentwicklung über mehrere Vergleichszeiträume zu sehen ist.

Nachhaltigkeit

Der L&H Multi Strategie UI ist gemäß Artikel 8 SFDR eingestuft. In dem Zusammenhang arbeitet das Team mit Ethi Finance (früher: imug rating) zusammen. Jedes Wertpapier (Anleihe, Aktie), das allokiert werden soll, muss zuvor die Analyse von Ethi Finance durchlaufen. Es gibt strenge Ausschlusskriterien für Unternehmen aus bestimmten Sektoren.

Staaten, deren Anleihen ins Portfolio genommen werden sollen, müssen zum Beispiel gewisse Scores bei den Analysen von Freedom House erreichen. Wenn Drittfonds allokiert werden, verfolgt man längerfristig das Ziel, nur Fonds auszuwählen, die für Investoren geeignet sind, die nachhaltigkeitsrelevante Ziele verfolgen.

  • Sektor: Mischfonds defensiv Welt
  • Auflegung: 14.09.2011
  • Fondsgesellschaft: Universal-Investment
  • ISIN: DE000A1JBY86
  • Performance YTD: 4,20%
  • Performance 1 Jahr: 4,85%
  • Performance 3 Jahre: 30,62%
  • Performance 5 Jahre: 28,93%
  • Performance 10 Jahre: 35,00%
  • Sharpe Ratio 5 Jahre: 0,50
  • Tracking Error 5 Jahre: 2,50
  • Volatilität 5 Jahre: 5,67%