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Aktualisiert am 22.09.2022 - 11:34 Uhrin MärkteLesedauer: 8 Minuten

Anlegerverhalten Das sind die Fonds-Favoriten der Ebase-Kunden im August 2022

Münzen, Kletterer, Druckmessgerät und Ballons in einer Berglandschaft.
Münzen, Kletterer, Druckmessgerät und Ballons in einer Berglandschaft: Ebase misst Monat für Monat die Handelsaktivität der Kunden. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold mit Canva

Die B2B-Direktbank European Bank for Financial Services (Ebase) führt in Deutschland Kundendepots mit einem Volumen von rund 60 Milliarden Euro. In einer exklusiven Kooperation liefert Ebase DAS INVESTMENT Daten zu Handelsaktivitäten und Mittelzuflüssen – sowohl zu Fondskategorien als auch auf Einzelfondsebene. Hier erläutert Ebase-Chef Kai Friedrich die Ergebnisse.

DAS INVESTMENT: Herr Friedrich, welche Trends zeichnen sich in der Depot-Analyse für August ab?

Kai Friedrich: Auch im August schwankten die Kurse stark. Die geopolitischen Unsicherheiten sind weiter groß und die Inflation hat über sehr lange Zeit unbekannte Höhen erreicht. Zudem rückt die Versorgungssicherheit nach einem sehr heißen Sommer, insbesondere bei Gas und Strom, immer mehr in den Fokus, da die kalte Jahreszeit langsam aber sicher näherkommt. Trotz dieser durch viel Unsicherheit geprägten Krisensituation war die Nachfrage nach Investmentfonds im August auffallend hoch. Offensichtlich sehen viele unserer Kunden nach den Kursrückgängen zunehmend wieder langfristig attraktive Einstiegsniveaus. Der Fundflow-Faktor, welcher das Verhältnis zwischen Nettomittelzuflüssen und -abflüssen zeigt, wies mit 1,27 einen deutlich positiven Wert auf. Die Käufe haben die Verkäufe also um 27 Prozent übertroffen. Auch das Handelsvolumen hat nach einem zwischenzeitlichen Rückgang im Juli im August wieder stark angezogen. Mit 150 Prozent lag es deutlich über dem Durchschnitt des sehr handelsintensiven Vorjahres.

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Quelle: Ebase; Stand: 1. September 2022

Die Handelsaktivität basiert auf dem Handelsvolumen und lässt unmittelbare Rückschlüsse auf den aktuellen Jahrestrend zu. Ein Wert von über 100 steht für eine überdurchschnittliche Handelsaktivität der Kunden im Vergleich zum mittleren monatlichen Handelsvolumen des Vorjahres; ein Stand unter 100 zeigt eine unterdurchschnittliche Handelsaktivität an.

Lesebeispiel: Im August 2022 betrugen die Umsätze bei aktiv gemanagten Fonds 150 Prozent des Vorjahresdurchschnitts, lagen also um 50 Prozentpunkte über dem Schnitt des Vorjahres.

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Friedrich: Die Entwicklung der Nachfrage zeigt, dass viele Kunden nach den Kursrückgängen der letzten Monate wohl der Ansicht ist, dass negative Entwicklungen bereits in den Kursen eingepreist sind. Viele Kunden finden das aktuelle Kursniveau langfristig attraktiv. In der Folge waren vor allem Aktienfonds gefragt. Wegen des Krieges in der Ukraine und den zahlreichen geopolitischen Unsicherheiten sowie der hohen Inflation fanden Anleger Sachwerte weiterhin interessant.

Der Fundflow-Faktor bei Aktienfonds lag im August bei 1,94. Die Käufe haben die Verkäufe also um beinahe das Doppelte überstiegen. Dabei gab es jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während die Bestände in Aktienfonds, die in den USA sowie weltweit anlegen, deutlich ausgebaut wurden, wurden die Bestände in Fonds, die schwerpunktmäßig in Europa investieren, nicht erhöht. Daneben haben Ebase-Kunden auch ihre Anlagen in Mischfonds weiter ausgebaut. Der Fundflow-Faktor lag bei 1,10. Die Käufe haben die Verkäufe also um 10 Prozentpunkte übertroffen. Anders als bei Aktienfonds waren hier allerdings insbesondere Fonds mit einem Fokus auf den deutschen Markt gefragt.

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Quelle: Ebase; Stand: 1. September 2022

Der Fundflow-Faktor zeigt an, um welchen Faktor die Mittelzuflüsse die Mittelabflüsse übersteigen (bei Nettomittelzuflüssen) beziehungsweise um welchen Faktor die Mittelabflüsse die Mittelzuflüsse übersteigen (bei Nettomittelabflüssen).


Lesebeispiel: Im August 2022 lagen die Mittelzuflüsse bei aktiven Fonds um 94 Prozentpunkte über den Mittelabflüssen.

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