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Fonds for Future 25 Top-Aktienfonds für die nachhaltige Geldanlage

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Rund 1,4 Billionen Euro waren Ende 2017 in Deutschland diesem Konzept entsprechend investiert. Die tatsächlichen nachhaltigen Geldanlagen sind ein Teil davon und machen 171 Milliarden Euro aus. Dabei handelt es sich bei etwas mehr als der Hälfte (92 Milliarden Euro) um nachhaltig gemanagte Mandate und Investmentfonds. Der Rest sind Eigen- und Kundenanlagen von Spezialbanken mit Nachhaltigkeitsfokus. Seit Jahren sind die nachhaltigen Fonds und Mandate auf Wachstumskurs (siehe Grafik unten). Allein das Volumen nachhaltiger Fonds hat sich in fünf Jahren nahezu verdreifacht. Bezogen auf das vom Fondsverband BVI veröffentlichte Gesamtvolumen in Fonds und Mandaten wirkt das Wachstum etwas ernüchternd. Auch wenn der Anteil wieder zugenommen hat, mehr als 3 Prozent sind es immer noch nicht. Und was noch hinzukommt: Rund neun von zehn nachhaltig investierten Euro kommen von institutionellen Investoren, allen voran Kirchen und Wohlfahrtsorganisationen sowie Versicherungen.

                                Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen, Morningstar
                               Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen, Morningstar
                                Quelle: Forum Nachhaltige Geldanlagen, Morningstar

Mehr als die Mode

Der Vertrieb an Privatanleger hat also noch enormes Potenzial, und das Thema rückt hier zunehmend ins Bewusstsein. „Nachhaltigkeit ist längst keine Modeerscheinung mehr und genießt mittlerweile auch unter deutschen Privatanlegern einen hohen Stellenwert“, sagt Giovanni Gay, Geschäftsführer bei Union Investment. In einer Umfrage der Gesellschaft bekundeten immerhin 40 Prozent, „ganz sicher“ oder „wahrscheinlich“ in nachhaltige Anlagen investieren zu wollen. Tatsächlich tun die meisten dies aber nicht. Ihre Zurückhaltung führt Gay vor allem auf mangelnde Transparenz und fehlendes Wissen zurück und fordert einfache, verständliche Produkte.

Es mauert aber auch der Vertrieb. „Der Markt an nachhaltigen Investmentansätzen oder Produkten ist inzwischen derart komplex, dass man sich als Makler sehr intensiv damit auseinandersetzen muss. Betreffend nachhaltige Anlageprodukte wird noch zu wenig Aus- und Weiterbildung für Bankberater, Vermittler, aber auch Makler angeboten“, beklagt Gottfried Baer. Der Geschäftsführer der Bamberger Finanzberatung Mehrwert stellt jedoch bei Privatkunden durchaus einen wachsenden Zuspruch für grüne Geldanlagen fest. Klimawandel, Abgasskandal oder Plastikmüll – das alles sind seiner Ansicht nach Gründe, dass Menschen in Bezug auf Ernährung und Umweltschutz bewusster leben und ein stärkeres Verantwortungsgefühl entwickeln. Zusammen mit der BCA hat Baer für den Maklerpool das Angebot „grüne Linie“ entwickelt. „Makler sollten sich mit dem lukrativen Thema auseinandersetzen und hinterfragen, inwieweit man nachhaltige Geldanlagen ins eigene Geschäftsmodell aufnehmen kann oder möchte“, empfiehlt BCA-Vorstand Frank Ulbricht.

Tatsächlich scheint die Vielfalt des Anlagesegments nicht nur sein Vorteil, sondern auch seine größte Herausforderung zu sein. Es gibt nach wie vor keine einheitliche Definition von nachhaltiger Geldanlage. Zwar arbeitet die EU-Kommission zurzeit an einem einheitlichen nachhaltigen Klassifikationssystem für Vermögenswerte auf EU-Ebene, das eine Bewertung von deren nachhaltiger Wirkung ermöglichen soll. Ob dies für mehr Klarheit sorgen wird, bleibt jedoch abzuwarten. Schließlich ist das Verständnis von Nachhaltigkeit sehr unterschiedlich, und dies lässt sich auch nicht durch eine allgemeingültige Definition ändern. Für jeden Investoren bleiben unterschiedliche Kriterien wichtig, und für die gilt es, die passende Anlage zu finden.

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