Deswegen habe ich mein Abi nachgeholt und Wirtschaftsmathematik studiert. Während des Studiums ist mir dann aufgefallen: Ich finde das so spannend, dass ich das auch mal beruflich ausüben möchte und so nahm das dann seinen Lauf. Ich glaube, je mehr man kennenlernt, desto mehr weiß man vor allem, was man nicht möchte.
Ich habe dann noch einen CFA, Chartered Financial Analyst, gemacht. Das ist eine international anerkannte Weiterbildung, bei der man dann auch wirklich merkt, hey, das Thema interessiert mich oder nicht. Und das hat mich dann am Ende bestärkt zu sagen: Ich möchte ins Asset Management und dann spezifisch auch ins Portfoliomanagement.
Barbara: Hast du Praktika in dem Bereich gemacht oder wie lief das bei dir genau?
Kristina: Ja, ich habe schon mal nach rechts und links geschaut, auch einfach um ein Bild zu bekommen. Bei der Deutschen Bank habe ich mir zum Beispiel angeschaut, wie es an einem Handelsplatz wie Frankfurt aussieht. Ich habe dann aber auch mal auf die andere Seite in die Versicherungsbranche geschaut, wo auch viele Mathematiker landen. Da wurde mir dann schnell klar – das ist gar nicht meine Welt. Es ist auch, glaube ich, superwichtig, als junger Mensch mal ein Praktikum oder mehrere zu absolvieren, um eben ein Grundverständnis dafür zu bekommen. Man stellt sich die Welt häufig anders vor oder lernt sie an der Uni anders kennen, als sie wirklich ist.
Christin: Ein Punkt, an dem man merkt, dass die Welt in echt doch ein bisschen anders ist, als man sie vielleicht gerne hätte, ist die Tatsache, dass Frauen in der Finanzbranche immer noch stark unterrepräsentiert sind. Ich glaube, nur jeder zehnte Fondsmanager ist eine Frau. Wie fühlst du dich eigentlich als Frau in der Branche? Merkst du das im Alltag oft, dass du so ein bisschen allein bist?