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Aktualisiert am 16.08.2017 - 17:04 UhrLesedauer: 10 Minuten
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Fonds-Porträt: Kames High Yield Global Bond Fund "Nervösen Märkten begegnen wir mit disziplinierter Titelauswahl"

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Wie erarbeiten Sie dabei Ihre Anlageideen?

McGuckin: Sämtliche Teammitglieder sind aufgefordert, aktiv an der Ideengenerierung teilzunehmen. Um sicherzustellen, dass wir Chancen innerhalb des gesamten Fixed-Income-Spektrums ausmachen, setzt sich das Team aus Anleihen- und Zinsexperten zusammen, die für unterschiedliche Sektoren und geografische Regionen zuständig sind. Jeder Spezialist hält Ausschau nach Anlagechancen in seinem jeweiligen Fachgebiet und überprüft das Risiko-Ertrags-Profil eines potenziellen Investments, bevor er dem Team seine Einschätzung unterbreitet.

Wir setzen ein firmeneigenes Quadrant Analysis Framework ein. Es bildet den Grundstein unseres Researchprozesses und dient als Grundlage für unsere Anleihen- und Zinsanalysen. Das Team analysiert die Chancen und Risiken anhand der vier folgenden Schlüsselfaktoren: Fundamentaldaten, Bewertungen, technische Rahmenbedingungen und Stimmung. Jeder Quadrant wird anschließend auf einer Skala von -2 bis +2 bewertet, wie unten dargestellt.



Milburn: Das gesamte Research und sämtliche Anlageempfehlungen unserer Anleihen- und Zinsspezialisten werden während unserer monatlichen Strategietreffen, die gewöhnlich eine Woche in Anspruch nehmen, verglichen und erörtert. Auf diesen Sitzungen werden Anlagemöglichkeiten zunächst einer Top-down- und anschließend einer Bottom-up-Analyse unterzogen mit dem Ziel, eine allgemeine Anlagestrategie für das Fixed-Income-Team zu entwickeln.

Während unserer Strategietreffen präsentiert jeder Spezialist seine Bewertungen, begründet seine Entscheidungen und schildert die mit seinen Anlageempfehlungen verbundenen Risiken, damit das ganze Fixed-Income-Team die jeweiligen Sichtweisen nachvollziehen und hinterfragen kann. Ziel dessen ist eine ganzheitliche Anlagestrategie.

Wie konstruieren Sie dann das Portfolio?

McGuckin: Wir als Portfoliomanager stellen sicher, dass die Positionierung unserer Hochzinsportfolios mit der Teamstrategie übereinstimmt. Wir bewerten die jeweiligen Positionen und stehen in Kontakt mit den entsprechenden leitenden Anleihen- oder Zinsspezialisten, um Fragen zur Positionsgröße und deren Auswirkungen auf bestehende Positionen und Liquiditätsbedürfnisse zu klären.

Ein aktives Kontrollsystem stellt sicher, dass jede Portfolioposition, die dem Fonds einen Gewinn oder Verlust von mindestens zehn Basispunkten beschert hat, automatisch überprüft wird. Ferner haben wir Gewinnziele und Limiten für Kernengagements festgelegt. Teammitglieder mit bestimmten Research-Zuständigkeiten sind für die Überwachung ihrer Empfehlungen verantwortlich, während die Verantwortung für das gesamte Portfolio letztendlich bei den Fondsmanagern liegt. Wir halten diese Kombination aus Disziplin und Flexibilität in derartig dynamischen Märkten für unentbehrlich. Sämtlichen Transaktionen werden in Absprache mit unserem eigenständigen, zentralen Handelsteam ausgeführt, um eine bestmögliche Abwicklung zu gewährleisten.

Wodurch hebt sich Ihr Fonds von anderen Fonds innerhalb der Peergroup ab?

Milburn: Wir sehen den Vorteil unseres Fonds in den folgenden fünf Punkten:

- Unser Investmentansatz basiert auf der Titelauswahl bei globaler Ausrichtung
- Wir streben eine Maximierung der risikobereinigten Gesamtrendite an
- Das Portfolio besteht aus 120-150 vielversprechenden Titeln
- Der Fonds hat eine geringere Sensitivität gegenüber Zinsrisiken als die meisten sonstigen festverzinslichen Investitionen
- Diversifizierung dank relativ geringer Korrelationen gegenüber anderen festverzinslichen Anlagen

Wo liegt die angestrebte Durchschnittsperformance des Fonds und was für ein Maß an Volatilität strebt der Fonds an?

McGuckin: Das vorrangige Anlageziel des Fonds stellt die Maximierung der Gesamtrendite dar, also dem Ertrags- und Kapitalwachstum. Dazu investieren wir bei dem Fonds mindestens zwei Drittel seines Bruttovermögens in Hochzinsanleihen – das heißt Wertpapiere mit einer Bonität von Ba1 und schlechter (Moody’s) oder BB+ und schlechter (Standard and Poor’s und Fitch) oder Schuldinstrumente, deren Kreditqualität der Investment Manager für vergleichbar erachtet – jedweder Währung, wobei es sich um Staats- oder Unternehmensanleihen mit variablen oder festen Zinsen, mit oder ohne Rating handeln darf.

Der Fonds strebt eine Outperformance des Peergroup-Medians an mit einer Wertentwicklung im zweiten Quartil über einen rollierenden Zeitraum von zwölf Monaten und im ersten Quartil über einen rollierenden Zeitraum von 36 Monaten.

An welche Zielgruppe richtet sich der Fonds?

Milburn: Für Investoren, die in die Anlageklasse hochverzinslicher Papiere investieren möchten, ist der Kames High Yield Global Bond Fund ein wirklich einzigartiges Vehikel, das ihnen den Zugang zum breiten und tiefen US-Hochzinsmarkt und zu den verhältnismäßig unreifen europäischen High-Yield-Märkten erschließt.

Der Fonds verfolgt eine Stockpicking-Strategie, kombiniert aber auch Top-down- und Bottom-up-Analyse. Und vor allem hat der Fokus auf die Gesamtrendite einen klaren Einfluss auf das Risiko-Ertrags-Profil des Fonds. Da sich der Fonds nicht an einem Index orientiert, haben wir ein sehr einfaches Mantra: Unser Fondsportfolio umfasst ausschließlich Positionen, in die wir auch persönlich investieren würden.

Über welche Risiko-Rendite-Eigenschaften sollten Anleger Bescheid wissen, die in diesen Fonds investieren?

McGuckin: Wir halten beim Management dieses Fonds den gesamten Zyklus im Auge. In Zeiten höherer Risiken, wenn der Verkaufsdruck groß ist, versuchen wir das Risiko innerhalb des Portfolios zu erhöhen und vom Kurspotenzial zu profitieren. Hat der Markt hingegen kräftig zugelegt, achten wir auf Kapitalerhalt, um auf volatilere Zeiten vorbereitet zu sein.

Im Laufe des Zyklus sollte die Titelauswahl unseres Erachtens 70-80 Prozent zur relativen Performance – dem Alpha des Fonds – beitragen. Die zusätzlichen 20-30 Prozent an Alpha können durch sonstige Faktoren generiert werden, wie etwa die Vermögensallokation in europäische und amerikanische Hochzinsanleihemärkte. Wir setzen den Faktor Risiko im Zyklusverlauf ganz bewusst flexibel ein. Es geht vor allen Dingen darum, langfristige Gewinner herauszupicken. Genauso wichtig ist es jedoch, die Verlierer zu meiden.