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Fonds-Selekteure, Teil 2: Hauck & Aufhäuser „60 bis 80 Fonds wählen wir für die interne Fonds-Empfehlungsliste aus“

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Bitte beschreiben Sie den Weg eines Fonds von der fertigen Analyse bis ins Kundendepot! Wie viele Fonds aus den verschiedenen Kategorien befinden sich auf Ihrer „Empfehlungs-Liste“? Wie oft wird diese angepasst? Wie wird sie von den Portfoliomanagern/Kundenberatern genutzt?

Segler: Das Fondsuniversum ist die Grundlage für Investments in der Anlageberatung, der Vermögensverwaltung und in den von uns verwalteten Dachfonds. Die Vermögensverwaltung und das Dachfondsmanagement greifen direkt auf eine interne Datenbank zu, welche umfassende Informationen zum Fondsuniversum enthält. Von den über 100 Fonds, die sich in dieser Datenbank befinden, werden zwischen 60-80 Fonds für die  interne Fondsempfehlungsliste ausgewählt. Diese Fondsempfehlungsliste steht den Beratern in der Anlageberatung zur Verfügung und umfasst Fondsempfehlungen für alle relevanten Anlageklassen, Segmente und Regionen. Die Fondsempfehlungsliste wird monatlich aktualisiert. Die Kundenberater greifen bei allen Fondsinvestitionen auf diese Liste zurück.

Welche modernen Kennzahlen (zum Beispiel Active Share) haben Sie in den vergangenen Jahren neu in Ihre Analysen aufgenommen? Welche neuen Kennzahlen finden Sie interessant beziehungsweise prüfen Sie zurzeit auf ihre Aussagekraft?


Segler:
Wir ziehen für die Analyse von Fonds klassische Kennzahlen wie Wertentwicklung, Sharpe Ratio, Drawdown und Volatilität heran. Diese Kennzahlen können bei Bedarf um weitere Kennzahlen ergänzt werden. Insbesondere der Active Share ist für uns in jüngster Zeit von Interesse.

Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die Fonds/Fondsmanager der Kategorien Aktien/Anleihen/Multi Asset/Absolute Return heute mitbringen müssen?

Segler:
Die vergangenen Jahre waren geprägt von einer lockeren Geldpolitik, was zu allgemein steigenden Bewertungen führte. Das niedrige Renditeniveau stellt Fondsmanager vor ganz neue Herausforderungen, was insbesondere die Manager von Rentenfonds, Mischfonds und Absolute-Return Fonds betrifft. Wir sehen daher die Fähigkeit zur taktischen Asset-Allocation momentan als sehr wichtig an.

Multi-Asset-Fonds erzielen in Deutschland seit Jahren extrem hohe Mittelzuflüsse. Während der jüngsten Börsen-Turbulenzen ist es vielen nicht gelungen, das Risiko ausreichend zu begrenzen, was viele Investoren enttäuscht hat. Was sind aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen für Multi-Asset-Manager?

Sowohl die Erfassung und Analyse von potenziellen Risiken, als auch die Umsetzung mittels einer taktischen Asset-Allocation und dem Einsatz von Derivaten erachten wir als Herausforderungen im Management von Multi-Asset Fonds.

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