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Schroders-Chef Peter Harrison „Fonds sind nicht mehr zeitgemäß“

Peter Harrison
Peter Harrison: Der Schroders-Chef sieht einen markanten Umbruch in der Fondsindustrie voraus. | Foto: Schroders

Bislang sei die Asset-Management-Branche von größeren Umbrüchen verschont geblieben – aber das könne sich bald ändern: In einem Interview mit der Schweizer Zeitung „Finanz und Wirtschaft“ gibt Peter Harrison, Chef des Fondshauses Schroders, einen persönlichen Ausblick auf die Zukunft der Finanzanlage-Industrie.

„Fonds sind nicht mehr zeitgemäß“, lautet eine durchaus provokante These des Chefs der britischen Fondsgesellschaft. Statt lediglich gut rentierende, aber einheitliche Fonds zu verkaufen, sollte es im Asset Management um ganzheitliche Investmentlösungen gehen, findet Harrison. Strategien sollten auf Kunden individuell zugeschnitten werden.

Asset Manager sollten Standard-Portfolios bereithalten, die mit nur geringem Aufwand an einzelne Kunden angepasst werden könnten – in dem zum Beispiel Tabakhersteller daraus entfernt würden oder Windenergieunternehmen hinzukämen.

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Selbst ETFs, die derzeit international zunehmend mehr Käufer finden, seien ein Relikt der seiner Meinung nach überholten Finanzanlage-Welt, meint Harrison. Um die Kosten von Geldanlage zu senken, empfiehlt der Schroders-Chef stattdessen einen Blick in Richtung dezentraler Netzwerk-Technologien: „Blockchain und die damit verbundene Möglichkeit, Vermögenswerte in viele sogenannte Tokens zu unterteilen, kann helfen, Anlageprodukte deutlich kosteneffizienter anzubieten.“

Seine Ideen seien bislang noch Zukunftsmusik, räumt Harrison ein. „Aber Erfahrungen aus anderen Branchen zeigen, dass disruptive Entwicklungen oftmals deutlich schneller ablaufen als erwartet“, mahnt der Schroders-Chef.

Wie er sich angesichts vieler stark individualisierter Portfolios dann den Anlegerschutz vorstelle? Harrison verweist auf die Feedback-Kultur und Bewertungsplattformen im Internet. Dies könnte sich zukünftig auch auf Fondsgesellschaften ausdehnen. „Es ist denkbar, dass unsere Portfoliomanager künftig von den Anlegern bewertet werden“, meint Harrison.

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