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Fonds-Vertrieb 2019 „Transport, geistiges Eigentum und Infrastruktur“

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Eine weitere Anlageklasse, bei der wir in der jüngsten Schwäche eine Chance erkennen, sind globale Schwellenländer-Aktien. Zu der schwachen Preisentwicklung haben mehrere Faktoren beigetragen, die unserer Ansicht nach einen vorübergehenden Gegenwind für diese Anlageklasse darstellen, die aber mit positiven Bewertungen und Wachstumsperspektiven glänzen kann.

Wenngleich Themen wie der Handelskrieg zwischen den USA und China, das Ansteckungsrisiko, die Stärke des US-Dollars und Bedenken rund um eine steigende Inflation durchaus Anlass zur Besorgnis geben, sind wir überzeugt, dass die weiterhin stabilen Ertragsaussichten und aktuellen Bewertungen überwiegen werden. Aus unserer Sicht spiegelt sich das zum Großteil bereits in den Preisen wider. Kurz gesagt: Anleger sollten ihr Vertrauen weiterhin in Schwellenländer-Aktien und -Anleihen setzen.

Das Thema Nachhaltigkeit, also ESG, hat ja nun schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel und wird immer wieder mal hervorgeholt. Was ist dieses Mal anders?

Samonigg: Das Thema wird sicherlich aktuell bleiben. Sowohl Unternehmen als auch Anlegern ist heutzutage klar, dass bessere ESG-Werte zu verbesserten Erträgen führen können. Bei Barings haben wir die ESG-Analyse vollständig in unseren Prozess sowohl bei Investitionen in Anleihen wie auch in Aktien eingebettet. Bei Aktieninvestments beispielsweise sorgen wir dafür, dass der ESG-Wert eines Unternehmens automatisch die Kapitalkosten beziehungsweise die erforderliche Rendite beeinflusst. Aus diesem Grund werden Unternehmen mit einem positiven ESG-Wert belohnt, und umgekehrt. Wir haben festgestellt, dass dieser proprietäre Rahmen unseren Investitionsprozess deutlich aufwertet, bei dem wir uns bei jedem Unternehmen mit neun Faktoren befassen, die wir auf einer gleitenden Skala von ‚vorbildlich‘ bis ‚unvorteilhaft‘ bewerten.

Welcher Ansatz für ESG ist Ihrer Meinung nach der beste? Wann gibt es endlich Standards?

Samonigg: Einen global anerkannten Standard gibt es nicht. Hier müssen wir wirklich von Fall zu Fall prüfen und gleichzeitig unsere Analysten-Teams anleiten, sich bestimmte Bereiche gründlich anzusehen. Wir bleiben im Dialog mit unseren Anlegern und verfeinern und verbessern fortlaufend unsere Methodik.

Wir beziehen unsere ESG-Informationen aus internen und externen Quellen, verlassen uns aber grundsätzlich in erster Linie auf unsere eigenen Analysen. Im vergangenen Jahr hatten wir fast 4.000 Interaktionen mit Unternehmen. Das ist unsere Hauptmethode zur Einholung der Informationen, die wir benötigen, um den ESG-Wert eines Unternehmens zu ermitteln, und um vor allem festzustellen, ob ein Unternehmen Anzeichen für eine Verbesserung oder Verschlechterung seines ESG-Wertes zeigt.

Nennen Sie mir bitte ein Thema, das 2019 besonders wichtig für die Fondsbranche wird oder ist.

Samonigg: Anleger müssen sich absichern und lernen, kurzfristige Volatilität als ein politisches Hintergrundgeräusch zu betrachten, das sich um Themen wie Handelskrieg, Brexit, den italienischen Staatshaushalt, China oder Russland dreht und die Märkte weiterer Volatilität aussetzt. Deshalb sind wir der Ansicht, dass auf soliden Kriterien beruhende Investitionen immer wichtiger werden, um für Anleger Alpha zu generieren.

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