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Aktualisiert am 09.01.2019 - 08:58 Uhrin Ausblick der Fondsindustrie auf das Jahr 2019Lesedauer: 4 Minuten

Fonds-Vertrieb 2019 „Zunehmende Nachfrage nach Private Equity“

Stefan Becker, Neuberger Berman: „Gerade im Autoland Deutschland aktueller denn je“
Stefan Becker, Neuberger Berman: „Gerade im Autoland Deutschland aktueller denn je“ | Foto: Neuberger Berman

Welche Fondskategorien stehen bei Ihnen im kommenden Jahr vertrieblich vorn?

Stefan Becker: Auf der Anleiheseite sehen wir Mehrwert vor allem bei flexiblen und opportunistischen Strategien, die sehr agil und effizient auf Verwerfungen an den Anleihemärkten reagieren und Chancen wahrnehmen können. Bei diesen Total-Return- oder Absolut-Return-Strategien trennt man die unterschiedlichen Ertragskomponenten einer Anleihe und investiert gezielt nur dort, wo es attraktive, risikoadjustierte Renditen zu erwirtschaften gibt. Bei der Auswahl solcher Strategien sollten Investoren darauf achten, dass das dahinterstehende Portfolio Management über ein möglichst breites Team und Wissen verfügt, das in die aussichtsreichsten Ideen und Themen investiert.

Für Euro-Anleger, die nach Cash-Alternativen mit wenig Risiko und gleichzeitig positiver Rendite suchen, haben wir seit diesem Jahr eine Reihe neuer europäischer Anleihefonds im Angebot. Hierfür konnten wir ein Team von BNP zu uns holen, die über einen sehr großen Erfahrungsschatz und einen hervorragenden Track Record verfügen.

>>> Lesen Sie hier im Überblick, was sich andere Fondsgesellschaften fürs neue Jahr vorgenommen haben

Bei Aktien fokussieren wir uns auf das Thema „Next Generations Mobility“, also die Mobilität der Zukunft. Ein Thema, welches gerade im Autoland Deutschland und vor dem Hintergrund von Dieselgate aktueller denn je ist und gewaltige Investmentchancen eröffnet. Hier sehen wir eine wachsende, 623 Billionen US-Dollar umfassende Investmentindustrie. Dahinter stehen gewaltige Entwicklungen, die uns alle betreffen und die wir alle mitverfolgen können.

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Welche einzelnen Fonds oder Fondsgruppen stehen außerdem im Fokus?

Becker: Wir beobachten einen großen Bedarf an alternativen Investmentstrategien, sowohl auf der liquiden als auch auf der illiquiden Seite. Liquid Alternatives müssen beweisen, dass sie auch in volatilen Phasen unkorrelierte Erträge erzielen können. Hier sind wir mit unserer Uncorrelated-Strategie gut unterwegs.

Auch bei illiquiden Investments, und hier meine ich vor allem Private Equity, sehen wir eine zunehmende Nachfrage auch von nicht-institutionellen Kunden. Aktuell verwalten wir rund 70 Milliarden US-Dollar in einer Reihe sehr unterschiedlicher Private-Equity-Strategien, davon einige für erfahrene Private-Equity-Investoren aber auch solche, die wir für Private Equity-Einsteiger in Europa aufgelegt haben. Die Einstiegsmöglichkeiten in diese Assetklasse sind heute wesentlich einfacher als vor einigen Jahren. Die Renditemöglichkeiten sind weiter hoch interessant.

Außerdem hätte ich gerne einen antizyklischen Tipp.

Becker: Nachdem 2018 für Schwellenländeranleihen ein schwieriges Jahr war, glauben wir, dass das Interesse bei Investoren jetzt wieder wächst. Zwar zeichnen sich weiterhin Risiken ab, etwa die schwelenden Handelskonflikte, ein Ende der expansiven Geldpolitik oder die politische Entwicklung in einigen Schwellenländern. Dennoch war der Abverkauf in diesem Jahr massiver als während des Taper Tantrums 2013, und das obwohl viele Schwellenländer heute sehr viel stabiler dastehen. Für Anleger, die hier eine defensivere Variante suchen, bieten sich auch Hartwährungsanleihen mit kurzen Durationen an.

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