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»High-Yield-Markt ist nicht mit den Zinsmärkten korreliert«

Ulrich Gerhard, Manager des BNY Mellon Global Short-Dated Bond Fund, über steigende Zinsen und die Wichtigkeit von Cashflows.

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Gerhard Ulrich
Gerhard Ulrich, BNY Mellon IM, Foto: Piotr Banczerowski

DAS INVESTMENT: Wie funktioniert Ihr Investitionskonzept?
Ulrich Gerhard: Wir investieren vorrangig in kurzlaufende Hochzinsanleihen, können aber auch Wandelanleihen, Loans und forderungsbesicherte Wertpapiere beimischen. Die Duration liegt im Schnitt bei rund einem Jahr. Unser Ansatz ist global, und wir kaufen auch in Schwellenländern. Der Hauptteil des Portfolios ist jedoch in den USA, Europa und Großbritannien investiert.

Was sind die wichtigsten Merkmale von kurzlaufenden Hochzinsanleihen?
Gerhard: Diese High Yields bieten eine Menge Vorteile für Investoren. Sie haben zum einen das Potenzial für höhere Erträge als Staatsanleihen und Invest­mentgrade-Unternehmensanleihen. Zum anderen weisen sie eine geringere Volatilität auf und sind defensiver als traditionelle High-Yield-Produkte, da sie sich auf Anleihen mit kurzer Restlaufzeit konzentrieren. Zu guter Letzt reagieren sie weniger stark auf einen Zinsanstieg. Und da bei einer Strategie mit kurzlaufenden Anleihen häufiger Papiere fällig werden, kann von gestiegenen Zinsen bei Reinvestitionen profitiert werden.

Wie werden die Anleihen reagieren, wenn die Fed die Zinsen weiter erhöht?
Gerhard: Wir erwarten eine behutsame Erhöhung der Zinsen in den USA. Das dürfte sich nur sehr schwach auf den Hochzinsanleihenmarkt auswirken. Die Erfahrung zeigt, dass der High-Yield-Markt so gut wie gar nicht mit den Zinsmärkten korreliert, es sei denn, die Zins­erhöhungen führen zu einem scharfen Rückgang beim Wirtschaftswachstum.
Die Risikoaufschläge für Hochzinsanleihen haben sich schon stark verengt. Wo bieten sich noch attraktive Renditen?
Gerhard: Richtig, die Renditen und Spreads am Hochzinsanleihenmarkt sind gefallen. Wir finden aber immer noch interessante Chancen bei Kurzläufern.

Wie wählen Sie Titel fürs Portfolio aus?
Gerhard: Wir berücksichtigen bei der Auswahl sehr viele Faktoren. Das Wichtigste, worauf wir bei der Unternehmensanalyse achten, ist die Generierung von Cashflow. Genau genommen wollen wir wissen, wie ein Unternehmen den Cashflow erwirtschaftet, um die Anleihe zurückzuzahlen. In anderen Worten: Die Analysten müssen erkennen können, wie das Unternehmen sich die nötige Liquidität beschaffen kann, um die Anleihegläubiger bei Fälligkeit auszuzahlen.

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