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Aktualisiert am 19.04.2022 - 15:55 Uhrin FondsLesedauer: 4 Minuten

Fondsboutiquen Kleine Größen

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Dass für eine gute Kundenbindung nicht die Größe das schlagende Argument ist, sondern eher das Gegenteil der Fall ist, zeigt auch eine Befragung des Instituts für Vermögensverwaltung der Hochschule Aschaffenburg unter Vermögensverwaltern. 35 Prozent der größeren Asset Manager mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 500 Millionen Euro gaben 2016 an, Kunden wegen schlechter Performance verloren zu haben. Bei der Gruppe der kleinen Vermögensverwalter mit bis zu 50 Millionen Euro verwaltetem Vermögen waren es nur 24 Prozent.

Im Gegensatz zu den großen Häusern können Boutiquen auch mit kleineren Fondsvolumina gut leben. Zum Teil sind diese sogar gewollt, da viele Strategien aufgrund ihrer speziellen Ausrichtung gar nicht zu viel Kapital vertragen. Soft-Closings sind bei den besonders erfolgreichen Strategien keine Seltenheit.

Doch nicht alles ist rosarot in der Boutiquenwelt. Das Research-Unternehmen Tabb Group sah Fondsboutiquen bereits in einer Studie aus dem Jahr 2015 vor drei große Herausforderungen gestellt. Das ist erstens die zunehmende Regulierung. Hinzu kommen die grundsätzliche Schwierigkeit, in den aktuellen Märkten ansprechende Renditen zu erzielen, sowie der anscheinend unaufhaltsame Aufstieg der passiven Investments. Gleichzeitig bietet gerade das aktuelle Umfeld noch nie da gewesene Chancen für Boutiquen. „Ihre Größe, die Fähigkeit, sich zu spezialisieren, und die hohe Flexibilität bringen Boutiquen in die beste Ausgangslage, Wachstum zu liefern, wenn größere Wettbewerber zu kämpfen haben“, so die Studie. Die ständig wachsenden aufsichtsrechtlichen Anforderungen, aktuell vor allem hinsichtlich der 2018 in Kraft tretenden EU-Richtlinie

Mifid II, sind jedoch nicht zu unterschätzen. Sie belasten kleine Häuser überproportional. Alleine ist die Aufgabe kaum zu stemmen, aber über effektives Outsourcing können Boutiquen sicherstellen, dass sie sich weiterhin hauptsächlich ihrer eigentlichen Stärke, dem aktiven Asset Management, widmen können.

Auch Accelerando Associates ist nicht um das Überleben der Boutiquen besorgt. Eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens untersucht die M&A-Aktivitäten im Asset-Management-Bereich. Der zunehmende Kostendruck treibt die Zusammenschlüsse und Übernahmen an.

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