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Fondsboutiquen und Unternehmertum: Erfolgsrezept versus „Starrsinn“

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Stärke kann zu Schwäche werden

Interessant erscheint die Betrachtung einiger Aspekte, die gerade im Bereich der eigentümergeführten Vermögensverwalter beziehungsweise bei Fondsboutiquen allgemein dazu führen könnten, dass sich Misserfolge bei der Fondsauflage ergeben.

Ein Grund dafür könnte unter anderem sein, dass Fonds von Verwaltern betreut werden, die zwischen zum Beispiel zwei bis 8 Millionen Euro Fondsvolumen liegen. Eine weitere triviale Erklärung kann sein, dass der Vermögensverwalter sich aus rein opportunistischen Gründen (Markzyklus, Aktualität, Verdienstpotential) für die Fondsauflage entschieden hat. Ein anderer Grund kann einfach sein, dass sich die Fondsauflage aus rein administrativen Sachzwängen (effiziente Betreuung von hoher Kundenanzahl) ergeben hat.

Weniger diskutiert wird ein Phänomen bei eigentümergeführten Unternehmen, dass ungewollt den einen oder anderen Vermögensverwalter in die Sackgasse (kein überzeugender Fonds, schlechte PR durch Transparenz bei Fonds) geführt haben könnte: Konventioneller „Starrsinn“ und Beratungsresistenz.

Mit der gleichen Hartnäckigkeit und Ausdauer, mit der man sich seine Existenz in einem hart umkämpften Marktumfeld erobert hat, verfolgt man sein Ziel bei der einmal getroffenen Entscheidung zur Fondsauflage. Kein Zurücktreten, keine Betrachtung aus einer Meta-Perspektive, keine Revision der einmal getroffenen Entscheidung – Faktoren wie Selbstüberschätzung (Portfolio-Management) oder auch die Angst vor Gesichtsverlust können eine Rolle spielen.

Seite 3: Kein unreflektiertes „Vermögensverwalter-Bashing“