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Aktualisiert am 04.10.2016 - 18:24 Uhrin FondsLesedauer: 8 Minuten

Fondsexperten liefern Antworten Die 4 wichtigsten Fragen für Fondsanleger 2016

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Was kommt nach dem ersten Zinsschritt in den USA?

Nach dem ersten Zinsschritt soll es aller Voraussicht nach in kleinen Schritten und nur langsam mit der Zinserhöhung weitergehen, glaubt Claude Hellers, Leiter Retail- und Wholesale-Vertrieb bei Fidelity. „So sollte sichergestellt sein, dass man der Erholung nicht das Wasser abgräbt und gleichzeitig die Inflation in Schach hält.“ Und wie werden die Märkte darauf reagieren? Alles schon eingepreist, meinen die Experten. „Auch oder gerade der US-Staatsanleihenmarkt dürfte daher kaum in Panik verfallen“, sagt Stefan Kreuzkamp, Investmentchef von Deutsche Asset & Wealth Management. Und weiter: „Die Aktienmärkte dürften in Summe ebenfalls wenig darauf reagieren, da eine Anhebung auch ein zuversichtliches Zeichen seitens der Fed aussendet.“

Kommt es 2016 zu einem Crash an den Aktienmärkten?

Nein, ist die Meinung aller Befragten zu dem Thema. Aber die Zeiten stetig steigender Aktienkurse sind wohl auch erst mal vorbei, so die Prognosen. „Es zeigt sich, dass dem Bullenmarkt so langsam die Puste ausgeht. Daher kann es immer mal wieder zu Verwerfungen kommen“, sagt Ufuk Boydak, Fondsmanager des Loys Global Long/Short. Da die Aktie trotzdem die mit Abstand attraktivste Anlageform sei, sollte man diese Rücksetzer idealerweise zum Einstieg nutzen, empfiehlt Boydak.



Mit welchen Produkten sind Anleger jetzt gut aufgestellt?


Drei Empfehlungen kristallisieren sich heraus. Nummer 1: „Absolute-Return-Fonds können unabhängig von den allgemeinen Marktrahmenbedingungen attraktive Erträge erzielen. Entsprechend sollten Absolute-Return-Fonds in jedem Portfolio eine bedeutende Rolle spielen“, sagt Dachfondsmanager Eckhard Sauren. Ihm stimmt auch Schroders-Mann Lösche zu. Gerade für Anleger mit geringerer Risikobereitschaft seien die Fonds interessant.

Fondsempfehlung Nummer 2: Multi-Asset-Fonds. „Für Anleger empfehlen sich primär Multi-Asset-Fonds, die in eine Vielzahl von Asset-Klassen investieren können und dem Anleger das permanente Entscheidungsproblem abnehmen“, sagt Andreas Bichler, geschäftsführender Partner von Mars Asset Management. Idealerweise ist das Multi-Asset-Produkt seiner Ansicht nach noch mit einem Kapitalschutz ausgestattet, der bei fallenden Kursen schnell die Allokation etwa von Aktien auf null herunterfährt und das Kapital in kurzfristigen Staatsanleihen und im Geldmarkt parkt (193 Fonds im Crashtest: Die besten defensiven globalen Mischfonds).

Dividendenstrategien schließlich sind Fondsempfehlung Nummer 3. Denn sie bieten Puffer gegen Kursschwankungen, liefern vorhersehbare Erträge und haben bei Wiederanlage ein enormes Renditepotenzial, meint Fidelity-Mann Hellers. „Dividenden tragen auf längere Sicht den Löwenanteil zur Rendite bei. Betrachtet man den deutschen Aktienmarkt von 1970 bis 2014, lieferten Dividenden die Hälfte der durchschnittlichen jährlichen Rendite von 5 Prozent.“

Die Antworten zeigen: 2016 bleibt es spannend. Viele Entwicklungen lassen sich nicht genau vorhersagen. Außer einer, meint Hans-Jörg Naumer, Leiter Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors. Nämlich, dass sichere Anlagen wie Staatsanleihen und Sparbuch nichts mehr abwerfen. „Im Gegenteil“, sagt Naumer. „Wer deutsche Anleihen mit einer Laufzeit von bis zu vier Jahren kauft, für den ist sicher, dass er weniger zurückbekommt. Die Anleger müssen aus ihrer Komfortzone heraus.“

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