LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in FondsLesedauer: 4 Minuten

Fondsfrauen-Studie Fondsmanagement klare Männerdomäne

Seite 2 / 2


Frauen managen im Schnitt größere Fonds

Überraschend war das Ergebnis, dass Frauen im Schnitt größere Fonds managen als männliche Fondsmanager. So beträgt das durchschnittliche Fondsvolumen von rein weiblich verwalteten Fonds 613,24 Millionen Euro, während das durchschnittliche Volumen von rein männlich verwalteten Fonds 490,79 Millionen Euro beträgt. Das durchschnittliche Fondsvolumen von gemischtgeschlechtlichen Management-Teams ist noch größter und liegt bei 615,29 Millionen Euro.

Eine mögliche Erklärung für das größere Volumen von weiblich gemanagten Fonds liegt in unterschiedlichen Asset-Klassen, die von Frauen und Männern tendenziell häufiger gemanagt werden. Auffällig ist beispielsweise, dass unter den zehn größten Fonds, die von rein weiblichen Teams verwaltet werden, sehr viele Geldmarktfonds und ETFs sind. Diese haben oft ein höheres Volumen als andere Fonds.

6,6 Prozent der Fondsmanager sind weiblich

Enttäuscht sind die Fondsfrauen über die auffällig niedrige Frauenquote speziell unter den Fondsmanagern von Fonds mit deutscher ISIN-Nummer. Von den 661 Fonds auf der Datenbank, die in Deutschland domiziliert sind, werden nur 31 (4,7 Prozent) von rein weiblichen Teams verwaltet.

Dahingegen werden 595 (90 Prozent) deutsche Fonds von rein männlichen Teams und 35 (5,3 Prozent) von gemischten Teams gesteuert.

Die Fondsfrauen untersuchten in ihrer Studie aber nicht nur die einzelnen Fonds, sondern auch die namentlich bekannten Fondsmanager. Von den 661 Fonds, die in Deutschland domiziliert sind, sind 1.011 Fondsmanager namentlich bekannt. Darunter sind nur 67 (6,6 Prozent) Frauen und 944 (93,4 Prozent) Männer.

Ein Ergebnis besonders bedauerlich


Dieses Ergebnis finden die Fondsfrauen besonders bedauerlich, da der Anteil der weiblichen Fondsmanager von in Deutschland domizilierten Fonds damit gegenüber der Betrachtung von 2014 sogar zurückgegangen. Damals waren es 8,42 Prozent.

Dem sind die Fondsfrauen in ihrer Analyse auf den Grund gegangen. Die Fondsmanagerinnen, die zwischen der Untersuchung 2014 und der von 2015 aus dem Sample gefallen sind, arbeiten größtenteils noch weiter in der Fondsbranche.

Sie haben aber beispielsweise von einem Fonds mit deutscher ISIN-Nummer auf einen Fonds mit luxemburgischer ISIN-Nummer gewechselt oder managen jetzt institutionelle Mandate und keinen Publikumsfonds mehr.

Anteil der Managerinnen soll steigen

Die Fondsfrauen tun aber einiges, um den Anteil der weiblichen Fondsmanager zu erhöhen: Beispielsweise suchen sie den Dialog mit weiblichen Fondsmanagerinnen und stellen sie auf ihrer eigenen Website und in den Medien vor. Auf diese Weise soll ihre Wahrnehmung erhöht werden.

Außerdem führen die Fondsfrauen Interviews mit Fondsmanagerinnen, um das Berufsbild bekannter zu machen und das Interesse von weiblichen Hochschulabsolventen zu erhöhen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion