Eine fondsgebundene Rentenversicherung funktioniert ähnlich wie eine klassische Rentenversicherung. Der Versicherte zahlt während seines Berufslebens einen monatlichen Betrag ein. Das so angesparte Guthaben wird zum Rentenbeginn als monatliche Rate bis zum Lebensende ausgezahlt. Der entscheidende Unterschied ist, was in der Zwischenzeit mit dem Kapital passiert.
Die klassische Rentenversicherung garantiert eine feste Verzinsung des Kapitals. Der Garantiezins liegt für neue Verträge seit Anfang des Jahres 2022 allerdings nur noch bei knapp 0,25 Prozent.
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung investiert der Versicherer die monatlich eingezahlten Beträge am Kapitalmarkt – beispielsweise in Aktienfonds, Immobilienfonds oder ETFs. Hier tragen Anleger das Anlagerisiko selbst und gehen das Risiko von Schwankungen und kurzfristigen Kursverlusten am Kapitalmarkt ein. Davon muss man sich aber nicht abschrecken lassen. Über einen längeren Zeitraum entwickelten sich die Kurse großer Indizes wie des deutschen Leitindex Dax oder des amerikanischen S&P 500 in der Regel positiv.
Beitragsgarantie sichert den Rentenbetrag, begrenzt aber die Rendite
Wenn dir die möglichen Schwankungen dennoch zu riskant sind, dann kannst du eine Beitragsgarantie abschließen. Damit kannst du das eingezahlte Vermögen bis zu 100 Prozent absichern und bekommst mit Eintritt des Rentenalters mindestens den eingezahlten Betrag.
Doch was zunächst einmal gut klingt, hat einen Haken. Solche Garantien sind nicht umsonst. Je höher die Beitragsgarantie ausfällt, desto weniger Rendite wird tendenziell erwirtschaftet, da die Versicherung einen Großteil der monatlichen Sparrate hierbei in risikoärmere Anlageprodukte investieren muss.
Rentenfaktor bestimmt die Höhe der monatlichen Auszahlung
Wer überlegt, eine fondsgebundene Rentenversicherung abzuschließen, möchte natürlich wissen, wie viel Geld er am Ende rausbekommt. Da zu Beginn des Investments noch nicht feststeht, wie sich das Vertragsguthaben am Kapitalmarkt entwickelt, nutzen die Versicherungsunternehmen Modellrechnungen, um ihren Kunden Orientierung zu bieten. Diese dienen aber nur als Anhaltspunkte und sind nicht verbindlich.
Dazu gehört meist auch der Rentenfaktor. Diese Kennzahl nutzen die Versicherungsunternehmen, um die Höhe der lebenslangen Rente zu ermitteln, die sich aus dem Vertragsguthaben ergibt. Wer beispielsweise über ein angespartes Vermögen bis zum Ruhestand in Höhe von 100.000 Euro verfügt, erhält bei einem Rentenfaktor von 25 eine lebenslange monatliche Rente in Höhe von 250 Euro.
Neugierig geworden?
Hier müssen wir noch erklären, wie diese 25 als Rentenfaktor sich bedingt, also wo die herkommt und wovon es abhängt, ob man einen besseren oder schlechteren Rentenfaktor hat.
Achtet in den Unterlagen genau darauf, ob es sich um einen harten Rentenfaktor handelt und wie hoch dieser bei verschiedenen Anbietern ausfällt. Ein harter Rentenfaktor bleibt über die Vertragslaufzeit gleich. Er wird garantiert. Viele Gesellschaften nutzen aber einen aktuellen Rentenfaktor. Dieser ist nicht garantiert. Versicherer können diesen jederzeit senken, unter anderem wenn sich die Annahmen zum Rechnungszins, den Überschüssen und zur Lebenserwartung ändern. Damit sinkt für dich dann gegebenenfalls die spätere monatliche Rentenzahlung.
Langlebigkeitsrisiko ist bei privaten Rentenversicherungen abgedeckt
Der Vorteil von privaten Rentenversicherungen liegt darin, dass sie das Langlebigkeitsrisiko abdecken. Nehmen wir an, dass Lisa etwa 100.000 Euro eingezahlt hat und mit 67 Jahren in Rente geht. Lisa erhält bei einem Rentenfaktor in Höhe von 30 monatlich also 300 Euro ab Renteneintritt. Das Vertragsguthaben wäre damit mit 90 Jahren eigentlich aufgebraucht. Die monatliche Rente wird aber trotzdem weitergezahlt, solange Lisa lebt: Das sogenannte „Langlebigkeitsrisiko“ ist abgesichert.
Ein weiterer Vorteil von fondsgebundenen Rentenversicherungen ist, dass du die Beiträge nicht versteuern musst. Das gilt allerdings nur, wenn du diese bis zum Rentenbeginn zahlst. Wenn du die Versicherung vorher auflöst, musst du Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zahlen.
Bei einer fondsgebundenen Rentenversicherung handelt es sich um eine langfristige Anlage mit einer Laufzeit von mehreren Jahrzehnten. Daher gilt – wie bei jeder privaten Altersvorsorge – je früher eingezahlt wird, desto stärker kommt der Zinseszins-Effekt zum Tragen, insbesondere, da die erzielten Gewinne am Kapitalmarkt reinvestiert werden. Du solltest also darauf achten, dass der Versicherer das Risiko möglichst breit streut und dir die Finanzprodukte und deren Kosten genau anschauen.