Fondsgebundene Rentenversicherungen Bei Fondspolicen geht noch mehr
Wenige Berater achten auf die Fonds
Viele Versicherer könnten mehr tun, um die Rendite ihrer Fondspolicen zu pushen. So lautet zumindest das Fazit einer aktuellen Studie von F-Fex. Das von ehemaligen Feri-Managern gegründete Analyse- und Rating-Haus will nach eigenen Angaben Versicherungsvermittler dabei unterstützen, ihren Kunden bei möglichst geringem Risiko möglichst hohe Erträge mit Fondspolicen zu bieten. Den Analysten zufolge achten nämlich viele Finanzberater in Deutschland bislang noch zu wenig auf das Thema Fondsauswahl.
Daher untersuchte F-Fex nun zum zweiten Mal die Qualität der Portfolios bei fondsgebundenen Rentenversicherungen. Demnach verschlechterte sich im verlustreichen Börsenjahr 2018 die Qualität der Fonds im Anlagestock deutscher Versicherer weiter. Die Bad Homburger Analysten untersuchten für die aktuell vorgelegte Studie die Geschäftsberichte von insgesamt 77 Lebensversicherern für das Jahr 2017.
Renditepotenzial besser ausschöpfen
„Das Angebot der deutschen Versicherer bei fondsgebundenen Rentenversicherungen bleibt deutlich hinter seinen Möglichkeiten“, kommentiert Schmidt die Studienergebnisse. Um das Renditepotenzial wirklich ausschöpfen zu können, bedürfe es eines „deutlich besseren Fondsangebots und einer regelmäßigen, kompetenten Betreuung der Policen-Portfolios“, so der Vorstand der F-Fex. „Auch wenn es vermehrt Bemühungen gibt, diesen Zustand zu ändern, sind viele Versicherer und die von ihnen mandatierten Vertriebsgesellschaften davon noch weit entfernt.“
Nur rund ein Drittel des Anlagestocks der Versicherer stecke in gut bis sehr gut bewerteten Fonds (Note A oder B). Der Rest verteilt sich auf Produkte mit durchschnittlichem bis schwachem Rating (siehe Seite 1). Knapp ein Fünftel entfällt auf die schlechtesten Noten D und E. Die Streuung der Qualität sei somit beträchtlich.
Beim Neugeschäft nur Mittelmaß
Einen Lichtblick erkennt der Fondspolicen-Experte beim Neugeschäft, jedoch abermals mit Einschränkungen: Die Fondsqualität der Mittelzuflüsse ist im Durchschnitt zwar besser als die im Bestand. „Eine durchweg bessere Fondsqualität im Neugeschäft ist jedoch nicht bei allen Versicherern festzustellen“, so Schmidt. Insgesamt kämen die deutschen Versicherer auch beim Neugeschäft nicht über das Mittelmaß hinaus, so das Ergebnis der Studie, die einen rund 110 Milliarden Euro schweren Anlagestock fondsgebundener Kapitallebens- und Rentenversicherungen abdeckt.
Auch bei den für die Fonds verantwortlichen Investmentgesellschaften ist die Qualitätsspanne groß. Unter den Asset Managern mit einem Volumen von mehr als einer Milliarde Euro liegen laut Schmidt Fidelity, DWS und Union Investment vorne. „Bei den mittleren bis kleinen Volumina stehen Flossbach von Storch, DJE Investment und Commerz Fund Solutions an der Spitze.“
Den Bad Homburger Studienautoren zufolge liefern „konzerneigene Fonds-gesellschaften in den wenigsten Fällen einen positiven Outperformance-Beitrag im Anlagestock des betreffenden Versicherers“. Ausnahmen bildeten 2018 demnach Union Investment für die R+V, Alte Leipziger Trust für die Alte Leipziger Versicherung und Allianz Global Investors für Allianz Leben.
Letztere ist mit einem verwalteten Fondsvolumen von knapp 5,3 Milliarden Euro die Nummer sechs am deutschen Markt für Fondspolicen, der aus etwa 70 Anbietern besteht. Davor rangieren die fünf Mitbewerber HDI Leben (7,2 Milliarden Euro), Nürnberger Leben (8,3 Milliarden Euro), Heidelberger Leben (8,5 Milliarden Euro), Zurich Deutscher Herold (14,3 Milliarden Euro) und Aachen Münchener (17,7 Milliarden Euro).
Fondspolicen von 26 Anbietern überprüft
Die Lebensparte des deutschen Branchenprimus Allianz zählt auch für Assekurata-Analysten zu den besten Anbietern hierzulande. Die Kölner haben in einer Stichprobe die Qualität der fondsgebundenen Rentenversicherungen von 26 Anbietern überprüft. Es wurden dabei 841 aktiv und passiv gemanagte Investmentfonds getestet.
Bewertet wurden neben den Kosten auch die erzielte Rendite in schwachen und starken Marktphasen der vergangenen drei, fünf und zehn Jahre sowie das dafür jeweils eingegangene Risiko. Die Gesamtnote „Sehr gut“ gab es für acht Teilnehmer mit einer Gesamtpunktzahl von wenigstens 60 der 100 erreichbaren Punkte (siehe die Rangliste oben).