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Fondsgebundene Versicherungen: Absatz sinkt deutlich

Foto: Fotolia
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Mit einer Höhe von 1,2 Milliarden Euro gemessen am Annual Premium Equivalent (APE) – lag das Neuvertragsvolumen 2009 um rund ein Drittel niedriger als im Jahr zuvor (1,8 Milliarden Euro). Als Folge reduzierte sich der Anteil von Fonds-Produkten am Gesamtmarkt Leben von knapp einem Drittel auf etwa 20 Prozent und damit auf den tiefsten Stand seit 2003 (siehe Grafik unten).

Das zeigt das „FLV-Update 2009“ der Unternehmensberatung Towers Watson (zur Ausgabe vom letzten Jahr geht es hier). „Im Jahr 2009 bekamen die Anbieter fondsgebundener Versicherungen die Auswirkungen der Finanzmarktkrise deutlich zu spüren. Erste Anzeichen dafür gab es bereits im 4. Quartal 2008“, sagt Marcel Schmitz, Berater bei Towers Watson. „Viele Versicherer setzen nun auf moderne Garantiekonzepte, um den Absatz in diesem Jahr wieder anzukurbeln.“

Alle Fondsprodukte betroffen

Betroffen vom Rückgang waren sowohl Produkte gegen laufenden als auch gegen einen einmaligen Beitrag. So sank der Absatz von Produkten gegen regelmäßige Beiträge von 1,7 auf 1,1 Milliarden Euro im Jahr 2009. Das Neuzugangsvolumen fondsgebundener Produkte gegen Einmalbeitrag ging von 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2008 auf 900 Millionen Euro zurück.

Der Absatzrückgang wirkte sich auf alle Kategorien fondsgebundener Renten- und Lebensversicherungen sowie Riester- und Basisrenten aus. Selbst fondsgebundene Riesterrenten, die 2008 als Gewinner beim Neugeschäft hervorgegangen waren, konnten der Krise im vergangenen Jahr nicht trotzen.

Produkte mit Garantien legen zu

Dagegen zeigte sich auch im Jahr 2009 der Trend hin zu Garantieprodukten stabil. Auf APE-Basis stieg ihr Anteil in den Kategorien fondsgebundene Lebensversicherung (FLV), fondsgebundene Rentenversicherung (FRV) und fondsgebundene Basisprodukte im Vergleich zum Vorjahr deutlich an. Gesellschaften, die Angaben zu ihrem Produktangebot mit Ablaufgarantien machten, meldeten bei laufenden Beiträgen einen Anteil von 55 Prozent für Produkte mit Ablaufgarantie (Vorjahr: 40 Prozent) und bei Einmalbeiträgen einen Anteil von 59 Prozent (Vorjahr: 47 Prozent).

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Vorreiter unter den Garantiemodellen sind die dynamischen Hybride, bei denen die Kundenbeiträge auf drei Töpfe aufgeteilt und je nach Marktsituation zwischen chancenreichem und sicherem Topf  hin- und hergeschichtet werden. Ihr Anteil stieg stark von 9 auf 25 Prozent an. Der Einsatz traditioneller Garantiefonds verlor 2009 dagegen an Bedeutung. Wurde 2008 noch jede zweite Garantie durch Garantiefonds erzeugt, so ging deren Anteil 2009 um 12 Prozentpunkte zurück.

2010: Alles stabil?

„Wenn das positive Umfeld am Aktienmarkt bestehen bleibt, rechnen wir für das Jahr 2010 mit einer Stabilisierung der Absatzzahlen fondsgebundener Versicherungsprodukte“, sagt Schmitz. „Unabhängig davon zeigt der Anteil fondsgebundener Produkte mit Garantien, dass die Versicherungsnehmer nicht um jeden Preis an den Renditeaussichten am Kapitalmarkt teilnehmen möchten. Versicherungsunternehmen, die moderne Garantiekonzepte anbieten, liegen hier im Trend.“

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