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  • Geldanlage 2024: Diese Fonds und ETFs lohnen sich jetzt

Von in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten
Börsenreise 2024
Börsenreise 2024: Aktien sind generell nicht überbewertet und gehören auch 2024 ins Depot. | Foto: Sven Stoll mit Canva

Der Jahreswechsel ist die Zeit des Rückblicks und des Neubeginns. Traditionell fassen die Menschen zum Jahreswechsel Vorsätze, reflektieren das vergangene Jahr und machen sich auf zu etwas Neuem. Auch Börsianer können sich diesem Ritual nicht entziehen, blicken zurück und versuchen sich an Prognosen für die Zukunft. Doch wie heißt es so schön: Prognosen sind schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen - eine Erfahrung, die Jahr für Jahr aufs Neue gemacht wird.

Ein großer Fallstrick besteht darin, sich zu sehr an den guten Ergebnissen der Vergangenheit zu orientieren und auf dieser Basis die Favoriten der Zukunft zu bestimmen. Der Blick zurück mag lehrreich sein, aber die Zukunft bleibt ungewiss, und erfolgreiche Anlagestrategien erfordern eine ständige Anpassung an sich verändernde Rahmenbedingungen.

Fondstipps im Rückblick: WSS Europa mit beeindruckender Performance

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Der Rückblick auf meine Fondsempfehlungen für das Jahr 2023 zeigt ein gemischtes Bild. Zu den positiven Überraschungen aus Performance-Sicht gehört der hierzulande weniger bekannte WSS Europa, der vom diesjährigen Gewinner im Forbes-Fondsmanager-Ranking Markus Weissörtel gemanagt wird.

Weissörtel selbst beschreibt den WSS Europa als einen äußerst aktiv gemanagten Fonds, der darauf abzielt, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das bedeutet, dass fundamental günstige Aktien oder solche mit einem vielversprechenden Produktportfolio ausgewählt werden, die jedoch markttechnisch überverkauft sind. In den vergangenen zwölf Monaten konnte der Fonds eine beeindruckende Rendite von fast 33 Prozent erzielen. 

Antizyklisches Setzen auf globale Schwellenländeraktien zahlte sich aus

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

In einem von Höhen und Tiefen geprägten Börsenjahr erwies sich auch die antizyklische Wette auf die Schwellenländer als kluger Schachzug. Der iShares Emerging Markets Dividend ETF, der im Jahr 2022 einen Verlust von 25 Prozent erlitten hatte, zeigte im vergangenen Jahr ein eindrucksvolles Comeback und erwies sich als profitabel. Die günstige Bewertung der 100 dividendenstarken Schwellenländeraktien im Fonds machte den ETF zu einer interessanten Option.

Zu Jahresbeginn lag das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bei nur 4 und die Dividendenrendite bei über 9 Prozent. Diese Kennzahlen lockten Investoren an, was zu einem beachtlichen Wertzuwachs von rund 16 Prozent auf Jahressicht führte. Trotz des Anstiegs liegt das KGV der Aktien in diesem ETF mit 5,4 Prozent immer noch auf einem attraktiven Niveau. Zu den Top-Positionen im Fonds zählen Unternehmen wie Petroleio Brasileiro aus Brasilien und Asutek Computer, ein bedeutender taiwanesischer Hersteller von Computer-Hardware mit Sitz in Taipeh.

Investitionen 2023: Regionale Top-Performer

Anleger, die 2023 höhere Renditen anstrebten, konnten mit gezielten Investitionen in bestimmte Regionen noch bessere Ergebnisse erzielen. Unter den Schwellenländern zeigten mexikanische Aktien mit einem Plus von 30 Prozent eine starke Performance. Der MSCI Brazil verzeichnete ein Plus von 26 Prozent und Aktien aus Taiwan schafften immerhin noch einen Zuwachs von 17 Prozent.

Auch in Europa zeigten einige Märkte eine erfreuliche Performance. Italien, Spanien, Irland, Griechenland, Polen und Ungarn zählten mit Kursgewinnen zwischen 30 und 50 Prozent zu den Top-Performern auf dem alten Kontinent. Die gute Entwicklung der europäischen Randmärkte ist nicht zuletzt auf die geringere Liquidität ihrer Börsen zurückzuführen. Diese Eigenschaft macht sie grundsätzlich anfällig für starke Schwankungen, sowohl nach oben als auch nach unten.

Im Gegensatz dazu gab es in Asien einige Börsen, die sich als Flops erwiesen und die Anleger vor Herausforderungen stellten. Der MSCI China verlor fast 20 Prozent, der MSCI Thailand korrigierte um 16 Prozent und Aktien aus Singapur fielen um 3 Prozent. Diese Ergebnisse verdeutlichen die Volatilität und die Risiken, die mit Investitionen in Schwellenländern verbunden sind. Geopolitische Unsicherheiten, wirtschaftliche Herausforderungen und sich verändernde Marktbedingungen können die Performance erheblich beeinflussen. Investoren sollten daher ihre Anlagestrategien sorgfältig abwägen und die spezifischen Risiken jeder Region berücksichtigen.

 

Technologiehoch: Ein Jahr im Zeichen von KI, Digitalisierung und Innovation

Und was für Regionen gilt, gilt natürlich auch für einzelne Branchen. 2023 war zweifellos das Jahr des Technologiesektors, der mit beeindruckenden Kursgewinnen alle anderen Segmente in den Schatten stellte. Die Top-Performance dieses Sektors zeigte sich besonders deutlich in einigen spezifischen Bereichen. So verzeichneten viele Blockchain-Unternehmen dreistellige Kursgewinne, Halbleiteraktien legten im Schnitt um 70 Prozent zu. Die „glorreichen Sieben“ erwiesen sich im vergangenen Jahr als Zugpferde der großen Indizes und trugen maßgeblich zur Gesamtperformance des S&P 500 und des Nasdaq 100 bei.

Die herausragende Performance des Technologiesektors verdeutlicht die fortschreitende Dominanz dieser Branche im globalen Marktgeschehen. Der anhaltende Boom im Bereich künstliche Intelligenz, Digitalisierung und innovativer Technologien trägt dazu bei, dass Investoren verstärkt in diese vielversprechenden Unternehmen investieren. Allerdings birgt die Konzentration auf einen bestimmten Sektor, selbst wenn es sich um den Technologiesektor handelt, Risiken, insbesondere wenn es zu Branchenkorrekturen oder unvorhergesehenen Marktereignissen kommt.

Investoren sollten trotz der Attraktivität des Technologiesektors darauf achten, ihre Portfolios sorgfältig zu diversifizieren, um das Risiko von Branchenabhängigkeiten zu mindern. Eine ausgewogene Mischung verschiedener Sektoren und Asset-Klassen kann dazu beitragen, die langfristige Stabilität des Portfolios zu gewährleisten und gegenüber Marktschwankungen widerstandsfähiger zu sein.

Von Höhenflügen zu Verlusten: Die Achterbahnfahrt der erneuerbaren Energien

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Ein besonders schlechtes Jahr war 2023 für Erneuerbare-Energien-Aktien und damit auch für meine Flop-Empfehlung, den Green Benefit Global Impact, der auf Jahressicht 30 Prozent verlor. Zwischenzeitlich waren es sogar über 40 Prozent. In den vergangenen beiden Monaten des Jahres konnte der Green-Energy-Fonds jedoch in einem ausverkauften Sektor eine Gegenbewegung verzeichnen, die seit Anfang November zu einem Plus von fast 15 Prozent führte. Fonds, die sich auf grüne Energie fokussieren, waren Teil des Aktienhypes, der in den Jahren 2020 und 2021 viele Kurse in ungeahnte Höhen trieb. In den beiden Folgejahren kam es zu einem dramatischen Einbruch. Hohe Inflation, Zinserhöhungen und Lieferkettenprobleme stellten erhebliche Hindernisse für das Wachstum alternativer Energien dar. Insbesondere die Installation von Windkraftanlagen verteuerte sich durch die stark gestiegenen Rohstoffpreise erheblich. Zudem fehlt es an der notwendigen Infrastruktur wie Leitungen oder Speicherkapazitäten.

Diese Entwicklung unterstreicht, dass die grüne Energiewende mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert ist, die über die reine Marktentwicklung hinausgehen. Investoren müssen sich bewusst sein, dass Trends im Bereich der erneuerbaren Energien nicht nur von regulatorischen Entwicklungen, sondern auch von wirtschaftlichen und infrastrukturellen Faktoren beeinflusst werden. Der Green Benefit Global Impact steht damit exemplarisch für die Volatilität und Komplexität des Marktes für nachhaltige Investments.

Die gemischte Bilanz der Fondsempfehlungen zeigt, dass das Anlageumfeld weiterhin von Unsicherheiten geprägt ist. Die richtige Auswahl der Anlagen erfordert nicht nur eine gründliche Analyse, sondern auch die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen im Marktumfeld zu reagieren. Auch wenn nicht jede Empfehlung den gewünschten Erfolg bringt, unterstreicht der Rückblick die Bedeutung einer diversifizierten Anlagestrategie und einer genauen Beobachtung der Marktdynamik.

 

Langfristiger Kapitalmarktausblick von JP Morgan: Positive Aussichten für Anleger

Zuletzt wurden die Märkte durch die Äußerungen von US-Notenbank-Chef Jerome Powell nach der letzten Sitzung des Jahres Mitte Dezember jedenfalls überrascht, als dieser durchblicken ließ, dass die Federal Reserve (Fed) im kommenden Jahr die Leitzinsen senken werde, und das gleich dreimal. Dies führte zu einer weiteren Rally an den Börsen in den USA und Europa. Die genaue zeitliche Umsetzung der Zinssenkungen und das Tempo dieser Maßnahmen werden im kommenden Jahr ebenso im Fokus stehen wie die Leitzinserhöhungen im Jahr 2023.

Die Aussichten für langfristig orientierte Anleger stehen indes gar nicht so schlecht, wie der langfristige Kapitalmarktausblick von JP Morgan zeigt. In diesem Ausblick, der jedes Jahr im Spätherbst veröffentlicht wird, prognostizieren die Experten für die kommenden zehn bis 15 Jahre für US-Aktien eine jährliche Rendite von 5,3 Prozent, für europäische Aktien von 7,3 Prozent und für Schwellenländeraktien von 7,1 Prozent.

Einige Bankhäuser, darunter Berenberg, Dekabank, M.M. Warburg und Oddo BHF, prognostizieren für 2024 eine positive Entwicklung der Märkte. Im Durchschnitt sehen sie den Dax bei 18.000 Punkten. Dem S&P 500 werden mehr als 5.000 Punkte zugetraut. Allerdings gibt es auch Stimmen, die vor zu viel Optimismus hinsichtlich baldiger Leitzinssenkungen warnen. Der erfahrene Börsenexperte Jens Erhardt hält die Stimmung vieler Marktteilnehmer für zu optimistisch und betont, dass das hohe Zinsniveau noch nicht seine volle Wirkung in der Wirtschaft entfaltet habe. Unternehmen könnten von der Entwicklung stärker betroffen sein als erwartet, weshalb er zu einer defensiveren Positionierung im Aktienbereich rät. Sondersituationen sollten im Auge behalten werden.

Ein interessanter Trend, der in den aktuellen Marktaussichten aufgegriffen wird, deutet auf ein mögliches Comeback der Small Caps hin, nachdem diese in den zurückliegenden Jahren eine eher unterdurchschnittliche Entwicklung gezeigt haben. Der positive Ausblick basiert auf der aktuellen Wahrnehmung fundamental günstiger Bewertungen, insbesondere bei Unternehmen mit wenig zyklischen Geschäftsmodellen.

Marcel Maschmeyer von Paladin Asset Management unterstreicht diese These. Er weist darauf hin, dass nicht nur die klassischen Small Cap-Fonds, sondern auch strategische Investoren zunehmend Interesse an kleineren Unternehmen zeigen. Diese Entwicklung stützt die Erwartung, dass Small Caps künftig vermehrt neue Käufer finden. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Trend in den kommenden Jahren entwickeln wird und welche Chancen sich daraus für Investoren ergeben. Zu den Fondsfavoriten 2024 gehören daher auch ausgewählte Nebenwertefonds.

Im Folgenden werden einige Depotkandidaten vorgestellt, die auch miteinander kombiniert werden können und in ihrer Gesamtheit ein ausgewogenes Depot ergeben. Die Entwicklung dieses fiktiven Depots wird auf der letzten Seite näher betrachtet, um einen Einblick in die mögliche Performance dieser Fondsauswahl zu geben.

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