Fondsklassiker Eine Frage des Preises
„Die frühere Wertentwicklung lässt keinen Rückschluss auf die zukünftige Wertentwicklung zu“ – wohl selten trifft dieser für Fonds-Präsentationen charakteristische Satz dermaßen ins Schwarze wie beim Schwellenländer-Rentenfonds Edmond de Rothschild Emerging Bonds.
Wer Anfang 2017 erstmals auf den von Jean-Jacques Durand gemanagten Klassiker aufmerksam wurde, kam vermutlich aus dem Staunen über die exzellente Wertentwicklung der vorangegangenen beiden Jahre gar nicht mehr heraus.
Zwischen 65 und 80 Prozent hatte der Fondspreis seit Anfang 2015 zugelegt – je nachdem, ob ein Anleger sich für die Dollar oder die etwas weniger rasant gestiegene Euro-Anteilsklasse entschieden hätte (ISIN: LU1160351034 beziehungsweise LU1160351208).
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Sollte jemand der Versuchung erlegen sein, just zu diesem Zeitpunkt einzusteigen, dürfte die Faszination jedoch ziemlich schnell Entsetzen gewichen sein. Denn seither geht es bergab – in der Spitze um mehr als 35 Prozent. Die Hintergründe für die Berg und Talfahrt sind schnell erklärt. Durand investiert fernab der Indizes, und er geht oft dorthin, wo es wehtut. Zum Beispiel in Staaten, die bis zum Hals in Schwierigkeiten stecken und ihre Schulden mitunter nur noch mit Mühe bedienen können.
Deren Anleihen kauft er dann zu so billigen Kursen, dass er für seine Anleger unter dem Strich selbst dann noch einen ordentlichen Gewinn einstreicht, wenn es an der einen oder anderen Stelle zu einem Schuldenschnitt oder sogar zu einem Ausfall kommt. Eine Strategie, die zwischen 2015 und 2017 unter anderem in Russland, der Ukraine und Mosambik reichlich Früchte trug.