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Fondsmanagement nach Zahlen Was Quant-Strategien wirklich können

Leitet das quantitative Aktienfonds-Management bei Oddo BHF: Carsten Große-Knetter
Leitet das quantitative Aktienfonds-Management bei Oddo BHF: Carsten Große-Knetter | Foto: Oddo BHF

Insbesondere institutionelle Investoren schätzen quantitative Aktienfonds wegen der hohen Transparenz ihrer Investmentprozesse und der Erwartung grundsätzlich wiederholbarer, besser planbarer Anlageergebnisse. Aber können „Quants“ diesen Erwartungen in jedem Marktumfeld entsprechen? Oder kochen sie auch nur mit Wasser? Quantitatives Portfoliomanagement unterscheidet sich grundsätzlich nicht von traditionellen Ansätzen.

Quantitative Portfoliomanager orientieren sich ebenso wie nicht-quantitative Fondsmanager an fundamentalen und technischen Kennzahlen, wie Dividendenrendite, Gewinnwachstum und -revisionen, dem Preismomentum oder der Volatilität. Die Behauptung, quantitatives Fondsmanagement wäre kein fundamentales Fondsmanagement, ist daher ein Fehlschluss.

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Es muss auch von den zahlreichen, rein passiven Ansätzen unterschieden werden. Die Aufgabe des Computers ist es letztendlich nur, effizient zu rechnen und große Mengen von Daten auszuwerten. Die Vorgaben für die zu analysierenden Daten und die Rechenoperationen sowie die Interpretation der Ergebnisse fallen in die Verantwortung des quantitativen Portfoliomanagers.

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Systematisch und stringent

Der wesentliche Unterschied des quantitativen Portfoliomanagements zu herkömmlichen Ansätzen liegt vielmehr in der Breite, der Systematik und der Stringenz, mit der die verfügbaren Kennzahlen ausgewertet werden. Der Computer macht es möglich, auch umfangreiche Aktienuniversen wie beispielsweise den Stoxx 600 Europe Index mit 600 Titeln, global sogar den MSCI Welt-Index mit etwa 1.600 Titeln, auszuwerten. So können auch „Hidden Champions“ aus der zweiten Reihe für ein Portfolio identifiziert und selektiert werden, die bei einem traditionellen Research-orientierten Zugang gar nicht ins Auge gefallen wären.

Die systematische Übergewichtung einheimischer oder großer Unternehmen, einfach nur, weil man diese besser kennt, kann in einem quantitativen Modell nicht auftreten. Denn hier werden die Titel konsequent nach den Kennzahlen und Faktoren des Modells ausgewählt.

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