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Fondsmanager Nick Clay im Interview „Für Dividendenzahler spricht ihre größere Disziplin“

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Wie werden Dividendenfonds in diesem Jahr abschneiden?

Clay: 2019 wird wahrscheinlich ähnlich wie 2018 sein, also normal. Das abnormale Jahr war 2017; die Märkte gingen nur nach oben. Eine Rückkehr der Volatilität ist einfach eine Rückkehr zu normalen Marktbedingungen. Ein stärker schwankender Markt erinnert die Anleger daran, dass es die Kurseinbrüche sind, die letztendlich für die Gesamtrendite am wichtigsten sind, nicht die Kurshöchststände. Wenn es gelingt, diese Philosophie zu befolgen, werden Dividendenfonds besser in der Lage sein, die negativen Marktphasen in einem volatilen Marktfeld zu überstehen.

Wie können Sie in Ihrem Portfolio auf Abschwünge reagieren und diese dämpfen? 

Clay: Durch die Erzielung einer Gesamtrendite mit Fokus auf Dividendenerträgen können Anleger leichte Rückgänge an den Märkten abpuffern, weil eine nachhaltig gezahlte Dividende den Kapitalverlust abfedert. Darüber hinaus sollten Anleger auf strukturelle Faktoren wie Demografie, übermäßige Verschuldung und die Transformation der chinesischen Wirtschaft achten und die am höchsten bewerteten Aktien und zyklische Unternehmen vermeiden. Anstatt dessen sollten sie sich auf stabilere, konjunktur-unabhängigere Unternehmen konzentrieren, die aufgrund ihrer Qualitätsmerkmale und ihres asymmetrischen Risiko-Ertragsprofils besser in der Lage sind, wirtschaftliche Abschwung-Phasen und Volatilität an den Märkten zu überstehen.

Welche Investments haben in jüngerer Vergangenheit am meisten zur Performance des Fonds beigetragen?

Clay: Die Übergewichtung von ausgereiften Technologieaktien und die Untergewichtung von hoch bewerteten (hauptsächlich Technologie-)Aktien hat am meisten dazu beigetragen, die Outperformance im Jahr 2018 zu steigern. Aktien wie Cisco und CA Inc., an die sich die Erwartungen von Anlegern im Rahmen halten und deren Geschäft sich trotzdem stabil entwickelt, erwiesen sich in einem Marktumfeld, in dem Befürchtungen vor QT und einem verlangsamten globalen Wirtschaftswachstum aufkamen, als gute Wahl. Darüber hinaus half es uns, nicht in konjunktur-sensitive Sektoren wie Banken, Bergbau und Industrieunternehmen investiert zu sein. Positiv war außerdem, dass wir Schwellenländer untergewichtet haben, weil diese unter der schwächeren chinesischen Wirtschaftsentwicklung und den Auswirkungen der Quantitativen Straffung der US-amerikanischen Zentralbank am meisten litten.

Welchen Anlagen trauen Sie dies künftig zu?

Clay: In Anbetracht volatiler Finanzmärkte und eines volatilen Wirtschaftswachstums sind diejenigen Unternehmen auf absehbare Zeit meiner Meinung nach am besten positioniert, die ihre Kapitalerträge aufrechterhalten und die Erwartungen an ihre Bewertungen erfüllen. Der hoch bewertete US-Aktienmarkt mit vielen hoch verschuldeten US-Unternehmen ist dagegen vergleichsweise riskant. Last but not least glauben wir, dass Unternehmen, die sich auf den Verbraucher aus Chinas Mittelstand konzentrieren, vom Übergang des chinesischen Wirtschaftsmodells profitieren werden.

 

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