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in WirtschaftLesedauer: 3 Minuten

Fondsmanager über Syrien-Konflikt Ist der Aufschwung in der Türkei gefährdet?

Bis vor kurzem schien es der Türkei entgegen allen Erwartungen wieder gut zu gehen. Die Inflation war von 25 Prozent im vergangenen Jahr auf 9 Prozent zurückgegangen. Die Zentralbank hatte es zudem geschafft, die Zinsen um 750 Basispunkte zu senken, was den schuldengetriebenen Wachstumsmotor des Landes wieder in Gang brachte. 

Reza Karim
Bild: Jupiter AM

Und die Regierung hatte gleichzeitig Maßnahmen getroffen, um den Zustand des Bankensystems zu verbessern. Infolgedessen zogen die Investitionen wieder an und die türkische Unternehmensverschuldung ging auf etwa 13 Prozent (YTD) zurück. Die Inflationsrate liegt wieder auf dem Niveau von vor der Krise im vergangenen Jahr.

Dann kehrte sich die Situation erneut um. Das Verhältnis zwischen der Türkei, den USA und den Kurden ist kompliziert. Die USA sind mit der Türkei verbündet und nutzten die Kurden, um den sogenannten Islamischen Staat (IS) zu bekämpfen. Die Türkei betrachtet sowohl die Kurden als auch den IS als Feinde, und jetzt, da die Bedrohung durch den IS größtenteils verschwunden ist, bekämpft die Türkei die Kurden in Syrien.

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Damit befinden sich die USA in einer unangenehmen Lage. Sie hatten versucht, sich aus Syrien zurückzuziehen, denn Truppen vor Ort sind innenpolitisch äußerst unpopulär. Das hat der Türkei den Raum eröffnet, in Syrien zu agieren. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die USA in eine Lage gebracht werden, in der sie sich auf die Seite eines wichtigen strategischen Verbündeten in einem Konflikt mit einem anderen stellen müssen.

Es gibt keine einfache Option für die USA, und die US-Regierung scheint sich selber nicht sicher zu sein, was nun zu tun ist. Das Land  drohte zuletzt mit umfassenden Sanktionen, die sich tatsächlich aber als recht überschaubar erwiesen.   

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