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Fondsmanager über Syrien-Konflikt Ist der Aufschwung in der Türkei gefährdet?

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Die türkische Währung reagierte angesichts der Inkonsistenz der US-Politik ziemlich stabil. Seit neun Jahren beschäftigen wir uns mit türkischen Anleihen und seitdem bestand immer die Angst, dass das Land große Probleme bekommt. Diese Befürchtungen werden durch die Auslandsverschuldung der Türkei von 450 Milliarden US-Dollar, die kurzfristige Verschuldung von 126 Milliarden US-Dollar und die Nettoauslandsverbindlichkeiten von 340 Milliarden US-Dollar untermauert.

Das sind sehr große Zahlen für ein Land, das in der Regel ein Leistungsbilanzdefizit aufweist. Die Türkei braucht einen konstanten Zufluss von US-Dollar, um ihre Schulden weiter zu refinanzieren. Daher sind sowohl die Währung als auch die gesamte Wirtschaft verwundbar.  

Der Punkt ist, dass die Türkei trotz dieser Zahlen geostrategisch sehr wichtig ist. Es ist das Tor zu Europa, wodurch die Verknüpfungen zu europäischen Banken stark sind. Und obwohl die US-Rhetorik oft dagegen wettert, bleibt dies zahnlos, weil die USA nicht wollen, dass die Türkei stattdessen eine Partnerschaft mit Russland eingeht. Viele Großmächte haben ihre Verbindung zur Türkei und ein Interesse daran, dass das Land lebensfähig bleibt.  


Über den Autor:
Reza Karim ist Assistant Fund Manager bei Jupiter Asset Management.

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