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Fondsmanager über Wirecard „Es ist das typische angelsächsische Bild“

Hält eine Menge von Markus Braun und Wirecard: Fondsmanager Armin Zinser
Hält eine Menge von Markus Braun und Wirecard: Fondsmanager Armin Zinser | Foto: Prevoir Gestion

DAS INVESTMENT: Die Wirecard-Aktie hat sich in kurzer Zeit fast halbiert. Ärgern Sie sich?

Armin Zinser: Nein, es ist ja das typische angelsächsische Bild: Leerverkäufer gehen short, dann kommt ein merkwürdiger Zeitungsartikel, die Aktie bricht ein, und die Leerverkäufer verdienen.

Und Sie verlieren.

Zinser: Ja, es hat mich 2 Prozent meiner Wertentwicklung gekostet. Aber im Januar hatte ich plus 14 Prozent. Und ausgerechnet bei Wirecard habe ich mein Maximallimit von 5 Prozent Gewichtung je Aktie im Portfolio ausgehebelt. Ich habe sie zurzeit mit 7 Prozent gewichtet was ja auch der positiven Geschäftsentwicklung der Firma entspricht.

Was nehmen Sie aus der Telefonkonferenz heute mit?

Zinser: Ich fand sie gut. Wirecard-Chef Markus Braun war sehr locker, das ist ein gutes Zeichen. Die Botschaft lautete: „Die können uns nichts anhaben, wir kümmern uns lieber um die Technik und die Systeme, die wir unseren Kunden anbieten.“ Das ist eine gute Einstellung, finde ich.

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Was ist an der Wirecard-Sache dran?

Zinser: Ich glaube nicht, dass da viel los war. Ich kenne Markus Braun seit nunmehr zehn Jahren und habe nicht die geringsten Zweifel an seiner Integrität. Stattdessen glaube ich, beziehungsweise ist bekannt, dass ein zwischenmenschlicher Konflikt zweier Mitarbeiter in Asien die Ursache für das Ganze ist. Dies kann in jeder Firma irgendwann mal passieren. Das Compliance hat jedenfalls funktioniert.

Wo Rauch ist, ist auch Feuer.

Zinser: Es ist jetzt das sechste Mal, dass es seit 2008 Vorwürfe gegen Wirecard gibt. Sicherlich bleibt da auch was hängen, aber die Aktie ist bei 130 Euro definitiv ein Schnäppchen, zumindest auf Sicht von zwei Jahren. Aber auch über die jetzige Sache wird Gras wachsen.

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