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Fondsmanager und der heiße Februar Loys-Chef Ufuk Boydak: „Wir waren jeden Tag als Käufer unterwegs“

Loys' Vorstandschef Ufuk Boydak begriff den Februar-Crash als Chance und griff bei Aktien zu.
Loys' Vorstandschef Ufuk Boydak begriff den Februar-Crash als Chance und griff bei Aktien zu. | Foto: Loys

DAS INVESTMENT: Wie waren Sie Anfang Februar vor den Turbulenzen aufgestellt?

Ufuk Boydak: Den sehr festen Januar hatten wir genutzt, um Gewinne zu realisieren. Wir haben insbesondere Positionen von Unternehmen verkauft, deren Kurse sich eindeutig zu weit vom fairen Unternehmenswert entfernt hatten. Für uns ist nicht nur die relative Bewertung entscheidend, sondern auch die absolute. Das heißt das Niveau, das der Markt bereit ist, für ein gutes Unternehmen gemessen an dessen Ertragslage zu bezahlen. Wenn dieses Niveau sehr steil steigt, wird die Luft nach oben meistens dünner und irgendwann kommt der Punkt, an dem die Gravitationskräfte des Marktes diesen Umstand korrigieren. Gerade die Positionen mit stärkeren positiven Re-Ratings wurden aus diesem Aspekt verkauft.

Wie haben Sie sich während der Turbulenzen verhalten?

Boydak: Wir waren jeden Tag netto als Käufer unterwegs, um unsere Liquidität sukzessiv wieder anzulegen. Es gibt für Aktienkurse auf dem Weg nach oben nicht immer rationale Gründe. Gleiches gilt für den Weg nach unten. Der Tag, an dem der Dow Jones innerhalb von wenigen Minuten ansatzlos 1.600 Punkte verlor, war schon ein guter Indikator dafür. Wie sich später herausstellte, waren es in diesem Fall vor allem computergestützte Handelssysteme, die den Kursverfall noch beschleunigten. Und genau in diesen Situationen werden auch solide Unternehmen überproportional abgestraft. Wir haben einen Auswahlprozess, der sich in Marktkorrekturen bewährt hat. Darauf können wir uns besonders in volatilen Phasen verlassen, wenn vielleicht anderswo die Nerven blank liegen. Auf dieser Basis haben wir bei einigen Titeln die Chance auf einen günstigen Wiedereinstieg genutzt.

Wie sind Sie heute aufgestellt, und womit rechnen Sie?

Boydak: Wirtschaftlich gesehen ist der weltweite Aufschwung weiter intakt. Trotzdem war die Börsenkorrektur im Februar aus unserer Sicht ein Warnschuss. Darin sehen wir zwar keine große Trendwende für den Aktienmarkt, aber die Zeiten der außergewöhnlich niedrigen Volatilität sind vorbei. Dabei sollte man sich bewusst machen, dass starke Kursschwankungen bei jeder Aktie auftreten können – unabhängig davon, wie gut ihr Geschäftsmodell funktioniert. Man muss nur eine klare Vorstellung davon haben, wie hoch die Risikotoleranz gegenüber Marktschwankungen ist und sich intensiv mit den langfristigen Aussichten der Unternehmen befassen. Dann besitzt man auch die mentale Stärke, in heftigen Korrekturen beherzt zuzugreifen. Genau so sind wir derzeit auch aufgestellt: Wir besitzen keine Werte, die uns zu teuer erscheinen.

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Auflegung: 1. Dezember 2014

Volumen: 250 Millionen Euro

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Wertentwicklung seit Jahresbeginn mit Morningstar-Vergleichsgruppe „Aktienfonds Europa Nebenwerte“ (Stand: 4. März 2018)

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