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Fondsmanager und Volkswirte zur Ratssitzung „EZB wird Kauf von Staatsanleihen beschließen“

Lesedauer: 6 Minuten
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Franck Dixmier, Investmentchef Anleihen Europa bei Allianz Global Investors

Die Erwartungen an das Quantitative Easing (QE) Programm, zu dem die EZB am Donnerstag Details bekannt geben will, sind hoch, und Mario Draghi täte gut daran, einen mutigen und gleichzeitig einfachen Angriffsplan zu entwickeln, um eine ausgedehnte Phase der Deflation abzuwehren und den wirtschaftlichen Ausblick für die Eurozone zu verbessern.

Während die EZB  ihr letztes großes Geschütz der Geldpolitik in Stellung bringt, erwarten die Marktteilnehmer ein QE-Programm mit einem Volumen von mindestens 500 Milliarden Euro und würden sich bei einem geringeren Volumen des Anleihen-Ankaufprogramms enttäuscht zeigen.

Staatsanleihen werden sicherlich Bestandteil des Programms sein, wohingegen die Einbeziehung von Unternehmensanleihen im Investment Grade Bereich für eine positive Überraschung sorgen könnte, da der Markt dieses Szenario derzeit nicht eingepreist hat.

Es ist entscheidend, dass der Plan einfach, skalier- und änderbar ist, schließlich gibt es bislang noch keinen empirischen Beleg dafür, dass Quantitative Easing tatsächlich zu höherer Inflation führt. Das bedeutet, dass die EZB – falls die Inflationserwartungen weiter sinken würde – Anpassungen an ihrem QE-Programm vornehmen müsste, um dessen Glaubwürdigkeit zu erhalten und die die gewünschte Wirkung zu erreichen.

Es wäre meiner Meinung nach ein großer Fehler, wenn die EZB zu viele Bedingungen und Vorbehalte an das Programm knüpft, um die QE-Kritiker zu besänftigen. Das würde die Umsetzung schwieriger machen und Anlegern den Blick auf die Auswirkungen und Konsequenzen erschweren.

Es wurde viel über die Rolle der nationalen Zentralbanken in dem Programm geredet, ob und unter welchen Umständen sie Assets kaufen sollten. Ich halte diese Art der Risikostreuung für einen nicht wünschenswerten Kompromiss, da er das Ansehen der EZB als starke und zentrale geldpolitische Autorität der Eurozone, die sie sein soll, unterminiert und vielmehr auf eine Föderation nationaler Kreditgeber hindeuten würde.  Das würde Zweifel über Gräben innerhalb der EZB zu einer Zeit nähren, in der zuversichtliche und einmütige Führung am notwendigsten ist.

Lesen Sie auf der nächsten Seite den Kommentar von Antonio Sommese, Finanzstrategie Sommese
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