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Fondsmanager von Eric Sturdza Investments Dies sind Japans krisenresistente Branchen

Geschlossenes Restaurant Zuboraya in Osaka: Das traditionsreiche Kugelfisch-Restaurant musste aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Corona-Krise schließen.
Geschlossenes Restaurant Zuboraya in Osaka: Das traditionsreiche Kugelfisch-Restaurant musste aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten in der Corona-Krise schließen. | Foto: imago images / Kyodo News
Mitsuhiro Yuasa
Foto: Eric Sturdza Investments

Japan findet wieder langsam den Weg in die Normalität zurück: Die japanische Regierung hat die letzten verbliebenen Ausgangssperren in Tokio und auf der nördlichen Hauptinsel Hokkaido in der letzten Maiwoche ein paar Tage früher als erwartet aufgehoben. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronapandemie aufzufangen, wurde ein zweites Konjunkturpaket verabschiedet, das die ohnehin schon hohe Staatsverschuldung auf neue Höhen treiben wird. Das neue Hilfspaket im Umfang von 117 Billionen Yen soll auch durch Staatsanleihen finanziert werden. Schon jetzt ist Japan das höchstverschuldete Industrieland der Welt. Seine Schuldenberge dürften sich in diesem Jahr auf 250 Prozent des nationalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) belaufen.

Im ersten Quartal 2020 ist das BIP um 2,2 Prozent gesunken. Besonders der Konsum, Exporte und Investitionen gingen zurück. So wurde für April ein Exportrückgang von 21,9 Prozent gemeldet, der stärkste Exporteinbruch seit der Finanzkrise von 2009. Der Downturn der Wirtschaft durch die Corona-Pandemie hat die japanische Wirtschaft dabei zu einer ungünstigen Zeit erwischt, sie war ohnehin schon von einer Konjunkturschwäche gekennzeichnet. Denn auch im vierten Quartal 2019, als von Corona noch weit und breit keine Spur war, ging das BIP bereits zurück.

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Mit zwei Quartalen in Folge, die ein negatives Wachstum gesehen haben, ist Japans Wirtschaft damit nun offiziell in eine Rezession getreten. Der kurzfristige Ausblick bleibt ungünstig. Auch für das zweite Quartal erwarten Volkswirte aufgrund der Corona-Krise eine negative Entwicklung. Da dürfte der Bank of Japan nichts anderes übrigbleiben, als auch weiterhin die Wirtschaft durch eine expansive Geldpolitik und durch einen Leitzins bei null zu stützen.

An den japanischen Aktienmärkten zeigt dich ein Bild, wie wir es auch von den anderen entwickelten Wirtschaftsnationen kennen. Nach einem tiefen Tal Mitte März kehrte die Zuversicht mit deutlich steigenden Kursen an die Märkte zurück. Der Nikkei225 verlor seit Jahresbeginn bis zu seinem Tiefpunkt am 19. März rund 30 Prozent an Wert. Bis Anfang Juni konnte er dieses Minus bis auf rund minus 6 Prozent abbauen. Der breiter gefasste Topix-Index stürzte ebenso um 30 Prozent ab. Auch hier zogen die Kurse wieder deutlich an. Der Aufschwung war aber etwas schwächer ausgeprägt als bei den großen Werten, so dass der Index Anfang Juni noch rund 9 Prozent seit Jahresbeginn im Minus war.

Wo wir aktuell Chancen sehen

Als ein Auslöser der wirtschaftlichen Schwäche ist die im Oktober 2019 erfolgte Mehrwertsteuererhöhung zu sehen. Covid-19 hat die ohnehin schwache Verfassung noch verschlimmert und zu einem deutlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung in Japan geführt. Wir gehen davon aus, dass diese Schwächephase kurzfristig nicht überwunden werden kann, sondern die Rezession noch ungefähr ein Jahr anhalten wird.

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