LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:52 Uhrin ImmobilienLesedauer: 3 Minuten

Fondsmanager zur Aberdeen-Abwertung: „Eingeschlagen wie eine Bombe“

Seite 2 / 2

DAS INVESTMENT.com: Eine Erklärung, warum vorschnell neu bewertet wurde.

Knappert: Im Grunde genommen wie eben schon gesagt. Das kann nur Aberdeen beantworten.

DAS INVESTMENT.com: Der aktuelle Fall zeigt erneut die Schwachstellen der Fonds. Was immobil ist, kann nicht zu jeder Zeit mobil gehandelt werden.

Knappert: Es ist klar, dass es erheblich länger dauert eine Immobilie zu verkaufen als eine Aktie oder eine Anleihe. Aus diesem Grund sind die offenen Immobilienfonds auch verpflichtet eine Mindestliquidität zu halten, um Rückgaben zu bedienen. Wenn die Rückgabewünsche zu groß sind, reicht diese natürlich nicht aus. Aber der Degi-Fonds ist hauptsächlich institutionellen Anlegern vorbehalten. Also einer überschaubaren und homogenen Gruppe. Wenn man alle Anleger von Anfang an mit ins Boot genommen hätte, könnten wir uns diese neuerliche Diskussion über den Vertrauensverlust in Immobilienfonds sparen. Dass das Vertrauen wieder da war, kann man an den Absatzzahlen für Immobilienfonds ablesen. 2008 besaßen erst 13,7 Prozent der Haushalte Anteile an Immobilienfonds, 2009 waren es bereits 20,2 Prozent.

DAS INVESTMENT.com: Wie viel Performance kostet ihren Fonds die Abwertung?

Knappert: 0,9 Prozent. Die breite Diversifikation ist ein großer Vorteil. Daneben liegt der durchschnittliche Bewertungsfaktor beim Stratego Grund bei 15,3 und damit deutlich unter dem vom Analysehaus Scope zuletzt berechneten Durchschnitt von 15,8.

DAS INVESTMENT.com: Pramerica hat gestern erneut einen Rücknahmestopp für Anteile des TMW Weltfonds verhängt. Schwappt jetzt wieder eine Welle der Schließungen über die Fonds?

Knappert: Das ist nicht auszuschließen, dass andere Fonds in Sippenhaft genommen werden. Aber Pramerica hat gezeigt, dass sich die Märkte auch wieder stabilisieren. Pramerica hat bereits drei Immobilien mit 7 Millionen Euro über Verkehrswert und einem Volumen von rund 150 Millionen Euro verkauft, die sie auf der Hochphase 2007 eingekauft haben. Man sieht, dass es auch anders geht. Die Entscheidung den Fonds zu schließen, ist angesichts der Lage nachvollziehbar. Wir hoffen, dass die Anleger hier stärker nach Fonds differenzieren und TMW möglichst bald wieder den Fonds öffnen kann.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion