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Fondsmanagerin Stéphanie Bobtcheff „Nebenwerte sind ideal für Stock Picker“

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Der Konjunkturzyklus scheint den Höhepunkt mittlerweile überschritten zu haben. Wie reagieren Sie darauf?

Bobtcheff: Wir konzentrieren uns weiterhin auf konjunkturunabhängige Wachstumsunternehmen und haben unser zyklisches Engagement stark reduziert. Dieses macht mittlerweile nur noch weniger als 10 Prozent des Fondsportfolios aus. Zudem halten wir einen Liquiditätspuffer von rund 12 Prozent, um Volatilitätsphasen als Kaufgelegenheiten nutzen zu können.

Wie haben sich Small Caps 2018 entwickelt und was waren die Ursachen dafür?

Bobtcheff: Large Caps haben sich 2018 in ganz Europa und besonders in Frankreich besser entwickelt als Small Caps. Das steht im Gegensatz zur jahrelangen Outperformance: So erzielten Small und Mid Caps in den Jahren 2016/2017 eine Wertsteigerung von etwa 30 Prozent, während Large Caps um 14 bis 15 Prozent zulegten. Im letzten Jahr haben die Anleger vor allem aus französischen Fonds-Kapital abgezogen (teilweise bis zu 30 Prozent des verwalteten Vermögens). Zudem schwächten sich Ende 2018 die Konjunkturindikatoren für die Eurozone ab. Zum Beispiel haben die französischen Small-Cap-Indizes 2018 stark nachgegeben, mit einem Rückgang im CAC Small von 26,8 Prozuent, während das europäische Pendant, der MSCI Small Cap Europe um 15,9 Prozent zurückging. Demgegenüber verloren die Large-Cap-Indizes von MSCI lediglich 10,6 Prozent an Wert.

Sie haben den Wert des Fonds in den zurückliegenden fünf Jahren um insgesamt nahezu 70 Prozent gesteigert. Wie beurteilen Sie das schwache Jahr 2018?

Bobtcheff: Im Vergleich zur Asset-Klasse insgesamt und den entsprechenden Fonds anderer Anbieter waren wir mit der Performance des Fonds Echiquier Entrepreneurs, der um 13 Prozent nachgab, recht zufrieden. Der Fonds profitierte von einer günstigen Titelauswahl, allen voran von unseren Engagements bei den schwedischen Unternehmen Storytel und Addlike sowie den französischen Esker und Devoteam. Für positive Impulse sorgten auch die Übernahmeangebote für Sodastream und Nets. Zudem erwiesen sich unsere wertorientierten Anlagen sowie die hohen Barmittelpositionen, die im gesamten Jahresverlauf 10 bis 12 Prozent betrugen, als vorteilhaft. Es überrascht kaum, dass sich die defensiven und Wachstumssektoren 2018 am besten entwickelt haben.

Welche Investments haben sich enttäuschend entwickelt?

Bobtcheff: Recht enttäuschend entwickelten sich bestimmte Einzeltitel, darunter Asos (Großbritannien) und Wessanen (Niederlande). Da wir beide Unternehmen jedoch nach wie vor für vielversprechend halten, haben wir die Kursschwäche genutzt, um unser Engagement aufzustocken.

 



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