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Aktualisiert am 28.01.2020 - 15:04 Uhrin AnalysenLesedauer: 7 Minuten

Fondsmanagerin über grüne Investitionen Die frustrierende Seite nachhaltiger Geldanlage

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Daher muss immer wieder betont werden, wie viele verschiedene Wege zum Ziel führen – denn die Verbraucher lassen sich nicht täuschen. Sie schauen genau, welche Wertpapiere ein nachhaltiges Portfolio enthält, und hinterfragen diese oft. Die Erläuterung von Hintergründen ist daher unerlässlich – man muss sich die Zeit nehmen, um zu erklären, dass nachhaltige Finanzwirtschaft nicht bedeutet, nur mit rundum perfekten Unternehmen zu arbeiten. Nichts ist ausschließlich schwarz oder weiß.

Amazon-Titel in einem Fondsportfolio mit dem Anlagethema Energiewende unterzubringen, ist sicher kein Selbstläufer. Allerdings plant Amazon, die Zielsetzungen des Klimagipfels von Paris zehn Jahre vor dem festgelegten Zeitpunkt (2040) zu erreichen, und hat bereits zugesagt, bis 2030 vollständig mit erneuerbaren Energien zu arbeiten und bis 2040 komplett CO2-neutral zu sein. Konkret bedeutet dies Investitionen von 440 Millionen US-Dollar für die Anschaffung von 100.000 Elektrofahrzeugen, um die Emission von vier Millionen Tonnen CO2 zu vermeiden.

Auch bei Danone darf man diese Fragen stellen. Sicher – das Unternehmen verkauft Wasser in Plastikflaschen. Aber Danone besteht nicht nur aus Evian oder Volvic, und dank seines – mit gutem Beispiel vorangehenden – CEO Emmanuel Faber kann der Konzern solide Ergebnisse im Bereich CSR (soziale Verantwortung von Unternehmen) vorweisen. Das Unternehmen rechnet damit, bis 2050 klimaneutral zu werden, und hat den CO2-Fußabdruck durch Nutzung erneuerbarer Energien an 34 Prozent der Produktionsstandorte bereits um 15,6 Prozent reduziert. Außerdem konnte Danone den Wasserverbrauch in seinen Werken um 50 Prozent verringern.

Jedes Unternehmen hat Schattenseiten

Natürlich sind die Anlagethesen für Amazon und Danone weniger offensichtlich als beim Windkraftanlagenhersteller Vestas, aber auch die CO2-neutrale Stromproduktion durch Windkraft ist nicht unumstritten. Man sollte stets bedenken, dass jedes Unternehmen – vor allem die ganz großen – seine Schattenseiten hat. Deshalb haben Geldanlagen nach ESG-Kriterien (Environmental, Social and Governance – oder jede andere Bezeichnung, welche darauf hinweisen soll, dass positive Zielsetzungen vorhanden sind) immer auch eine frustrierende Seite. Denn, wie wir alle, müssen auch diese Anlagen sich ihren Widersprüchen stellen. All dies sollte Anleger jedoch weder entmutigen noch soll es die Tatsache verbergen, dass sichtbare und aussagekräftige Ergebnisse erwartet werden.

Die nachstehenden Beispiele zeigen, dass sich das Thema Klimawandel leicht in konkrete Anlagethemen fassen lässt. Es geht darum, Unternehmen zu suchen, die sich für einen Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft engagieren oder die sich bemühen, Lösungen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen zu finden. Einige der von den Vereinten Nationen definierten Ziele für nachhaltige Entwicklung sind sehr konkret:

1. Maßnahmen zum Klimaschutz,

2. Bezahlbare und saubere Energie,

3. Industrie, Innovation und Infrastruktur.

Ebenso können Unternehmer, die sich Ziele zur Einsparung oder Wiederverwertung der Ressourcen setzen, das Problem der Ressourcenverknappung angehen.

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