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Fondspolicen: Absatz geht weiter zurück

Das dritte Jahr in Folge sinkt der Verkauf von Fondspolicen in<br>Deutschland. Grafik: Towers Watson
Das dritte Jahr in Folge sinkt der Verkauf von Fondspolicen in
Deutschland. Grafik: Towers Watson
Das zeigt das „FLV-Update 2010“ der Unternehmensberatung Towers Watson. Diese untersuchte bereits zum 17. Mal die Gesamtentwicklung fondsgebundener Rentenversicherungen inklusive Riester- und Rürup-Produkten sowie fondsgebundener Lebensversicherungen auf dem deutschen Markt.

„Der Absatz fondsgebundener Versicherungsprodukte hat sich im Jahr 2010 noch nicht von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise erholt“, sagt Marcel Schmitz, Berater bei Towers Watson. „Ihre Bedeutung für das Neugeschäft im Lebensversicherungs-Markt ist auf dem Tiefpunkt des Jahres 2003, nach der letzten Kapitalmarktkrise, angelangt.“

Gewinner unter den Verlierern: Einmalbeitragsprodukte

Während der deutsche Lebensversicherungsmarkt 2010 im Neugeschäft insgesamt um 11 Prozent gewachsen ist, ging das fondsgebundene Segment produktübergreifend um 10 Prozent zurück (siehe Grafik). Dabei sank das Vertragsvolumen mit laufenden Beiträgen – der Großteil des Angebots im Fondssegment –um 15 Prozent auf 970 Millionen Euro (Vorjahr: 1,1 Milliarden Euro). Vor allem der Absatz fondsgebundener Riester- und Basisprodukte ist dabei nach wie vor rückläufig.

Positiv entwickelte sich nur der Verkauf fondsgebundener Produkte gegen Einmalbeitrag: Nach zwei Jahren des Marktrückgangs stieg er 2010 kräftig um 35 Prozent an. „Hier spiegelt sich der Trend des Gesamtmarkts wider, in dem Einmalbeiträge ebenfalls um 36 Prozent zulegen konnten“, so Schmitz.

Die Produktkategorien im Einzelnen

Das Neuvertragsvolumen fondsgebundener Rentenversicherungen blieb mit 640 Millionen Euro recht stabil (minus 5 Prozent), was vor allem auf den starken Anstieg (40 Prozent) bei Produkten gegen Einmalbeitrag zurückzuführen ist. Nach einem Verlust von 30 Prozent im Vorjahr sank das Neugeschäft für die fondsgebundene Riester-Rente erneut um 19 Prozent auf jetzt 260 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der Verkauf von nicht-fondsgebundenen Riesterverträgen legte leicht zu (3 Prozent).

Das Neugeschäft mit fondsgebundenen Rürup-Renten sank um 15 Prozent auf jetzt 172 Millionen Euro und war damit im dritten Jahr in Folge rückläufig. Das Neugeschäft mit fondsgebundenen Lebensversicherungen ging 2010 um weitere 27 Prozent zurück, nachdem bereits 2009 Einbußen von etwa einem Drittel zu verzeichnen waren.

Wie geht’s weiter: Der Ausblick für 2011

Die Sorgenkinder der fondsgebundenen Produkte bleiben, wie auch im Gesamtmarkt, die Verträge gegen laufende Beitragszahlung. „Hier scheint kurzfristig keine Trendwende möglich zu sein“, sagt Schmitz. „Neubeitragswachstum können die Versicherer derzeit eher bei Einmalbeitragsprodukten generieren – hier besteht nach wie vor ein erheblicher Nachholbedarf bei den fondsgebundenen Verträgen.“

Die Trends im Fondspolicen-Markt berechnet Towers Watson auf Basis des Annual Premium Equivalent (APE). Es beinhaltet laufende Beiträge und 10 Prozent der Einmalbeiträge.

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