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Aktualisiert am 22.07.2008 - 16:46 Uhrin 22 Fragen an...Lesedauer: 3 Minuten

Fondspolicen - die Rentenphase soll renditeträchtiger werden

Die Chancen eines Fondsinvestments konnten Rentenversicherte bisher fast ausschließlich in der Ansparphase ihres Vertrags nutzen. Jetzt soll auch die Rentenphase renditeträchtiger werden

Nach 20 oder 30 Jahren ist für Versicherte, die eine fondsgebundene Rentenversicherung haben, in der Regel Schluss mit dem Aktieninvestment im Versicherungsmantel. Sobald es daran geht, das über Jahre angesparte Kundenvermögen in eine lebenslange Rente umzuwandeln, gilt es, das Geld sicher anzulegen. Das heißt: Es fließt in den Deckungsstock des Versicherers, der eine garantierte Verzinsung von derzeit 2,25 Prozent bietet. Die daraus gezahlte garantierte Rente wird zwar um Überschüsse ergänzt – im Mittel liegen sie für 2008 bei 4,39 Prozent –, diese können aber je nach Anlagegeschick des Versicherers schwanken.

Renditechance auch in der Rentenphase

Die Idee, das Kundenvermögen auch in der Rentenphase in Fonds zu investieren, ist nicht gänzlich neu. Im Juli 2001 führte die Nürnberger Versicherung mit ihrer Performance-Rente als erster Anbieter ein solches Altersvorsorgeprodukt ein. Der Zeitpunkt der Markteinführung kollidierte aber mit einem ziemlich schwierigen Umfeld für Aktien. Der Verkaufserfolg war mäßig, die Nürnberger stellte das Modell noch im gleichen Jahr wieder ein. Im Sommer dieses Jahres will sie aber einen neuen Versuch wagen. Das Produkt soll gegenüber der 2001er-Variante eine garantierte Rente und deutlich höhere Auszahlungen im ersten Rentenjahr bieten.
Ganz frisch am Markt ist die entsprechende Option vom Volkswohl Bund. Künftig kann der Versicherte bis einen Monat vor Rentenbeginn entscheiden, ob er lieber auf die klassische oder die fondsgebundene Rente des Anbieters setzen möchte. Die Kapitalanlage erfolgt entweder in den neu aufgelegten DWS Garant 80 Dynamic (WKN: DWS 0RP) oder den Cominvest Dynamic Safe 80 (WKN: A0M R9E). Dabei investiert der DWS-Fonds als global ausgerichteter Dachfonds in hauseigene Produkte wie den DWS Top Dividende, nimmt aber auch Fremdfonds wie den Schroder ISF Global Property ins Portfolio. Dagegen setzt der Mischfonds von Cominvest hauptsächlich auf internationale Aktien mit Schwerpunkt Europa. Diese Strategie ging bisher mehr schlecht als recht auf: Der Fonds verlor seit Januar 7,7 Prozent an Wert.
Bei beiden handelt es sich um Garantieprodukte: Sie versprechen, dass der Wert des Fonds innerhalb eines Monats um nicht mehr als 20 Prozent fallen kann. Allerdings fließt maximal die Hälfte des Kundenvermögens in einen der beiden Fonds, die andere Hälfte wandert auch bei dieser Lösung in den Spartopf der Versicherung. So soll Volkswohl Bund eine monatliche Mindestrente auch bei fallenden Kursen garantieren können. Laufen die Märkte gut, werden die Überschüsse verwendet, um die Rente aufzustocken und diesen neuen Stand für die restliche Laufzeit zu garantieren.

Fonds-Versicherte sollen Fonds-Kunden bleiben

Auch der Lebensversicherer Skandia bietet seit Mitte Mai ein neues Verrentungsmodell dieser Art an. Die Gesellschaft erweiterte ihre fondsgebundenen Rentenversicherungen um die sogenannte Rentenformel-S. Startschuss für die Investmentrente wird in fünf Jahren sein, wenn die ersten Fonds-Versicherten der Skandia in die Rentenphase eintreten. Drei Monate vor diesem Stichtag kann sich der Kunde für oder gegen die Investmentrente entscheiden. Das Kapital wird individuell in ein Sondervermögen ausgegliedert, das zu einem Teil in einen Garantiefonds fließt, den Skandia allerdings noch abhängig von den dann geltenden Marktbedingungen konzipieren muss. Nach heutigen Kriterien würde er dem DWS Flex Profit Mix 80 (WKN: A0H 0Y5) ähneln – einem Garantiefonds, der in ein Portfolio aus weltweiten Aktien-, Renten- und Geldmarktfonds investiert.
Der andere Teil des Sondervermögens wird in festverzinsliche Staatsanleihen aus dem Euroraum investiert. Wie hoch der Anteil von Garantiefonds zu festverzinslichen Anleihen sein wird, hängt dabei von verschiedenen Faktoren wie der Anlagementalität des Kunden und dem aktuellen Zinsniveau ab. Die Rentenzahlung ist nach unten abgesichert. Skandia-Chef Johannes Friedrich: „Wir haben die Rentenformel-S so konzipiert, dass sie nicht unter ein einmal erreichtes Niveau fallen kann.“

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