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Fondsporträt FFPB Fokus Straßen, Gesundheit und eine Prise Wasser

Martina Hauck managt den Fonds FFPB Fokus
Martina Hauck managt den Fonds FFPB Fokus

FFPB Fokus – dieser Name lässt nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennen, dass es sich um einen Dachfonds mit Schwerpunkt auf Branchen- und Themenfonds handelt. Mit mindestens 70 Prozent Aktienfondsanteil gehört er zu den offensiven Vertretern der zehn Produkte umfassenden Dachfonds-Reihe der Fürst Fugger Privatbank (kurz: FFPB).

Ob er damit noch als Mischfonds durchgeht oder nicht, darüber gibt es durchaus unterschiedliche Meinungen. So listet die Rating-Agentur Morningstar den Fonds in der Kategorie „Aktien weltweit Standardwerte Blend“. Der Fondsdatenbankanbieter FWW hingegen sortiert ihn in die Vergleichsgruppe „Mischfonds dynamisch Welt“ ein.

Aufgrund der Möglichkeit, bis zu 30 Prozent des Portfolios in Geldmarkt-, Renten- oder Mischfonds zu investieren, liegt FWW damit prinzipiell nicht falsch. Letztlich bewegt sich jedoch Morningstar näher an der Wirklichkeit. „De facto wurde diese Möglichkeit seit Auflegung des Fonds vor rund zehn Jahren noch nie genutzt – und wir haben vor, diese offensive Ausrichtung beizubehalten“, stellt Martina Hauck klar. Die Diplom-Kauffrau managt den FFPB Fokus seit November vergangenen Jahres, wobei ihr Vorgänger Norbert Frey weiter beratend zur Seite steht.

Die offensive Aufstellung schlägt sich auch im FWW-Performance-Vergleich nieder. So belegt der FFPB Fokus mit einem Zwölf-Monats-Plus von 25,7 Prozent Rang 14 von 277 Fonds, auch über drei und fünf Jahre gehört er definitiv zum oberen Zehntel der Kategorie. Im Morningstar-Ranking über 282 weltweit anlegende reinrassige Aktienfonds behauptet sich der Fonds über ein Jahr im soliden Mittelfeld.

Dass der Fonds über drei Jahre weniger gut abschneidet, führt Hauck unter anderem auf den Aufbau einer hohen Gewichtung im Technologiesektor im Jahr 2014 zurück: „Der von uns ausgewählte Zielfonds profitierte weniger stark als der Nasdaq  Composite Index von der US-Konjunkturerholung, weil er auf andere Bereiche innerhalb des Segments setzte“, erläutert die Fondsmanagerin. Auch das Thema Energiewende habe dem Fonds aufgrund des Verfalls der Rohstoffpreise einen Dämpfer verpasst.

Zufrieden zeigt sich Hauck hingegen mit den Engagements im Rohstoff Wasser: „Mit dieser Positionierung haben wir gute Erträge erwirtschaftet.“ Anfang dieses Jahres hat sie das Engagement in diesem Segment jedoch deutlich reduziert. Per Jahresultimo 2016 waren noch zwei Branchenfonds mit einem Portfolioanteil von zusammen 22 Prozent unter den Top-Ten-Positionen vertreten, den mit zuletzt 10 Prozent gewichteten KBC Eco Water hat sie verkauft.

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„Im Gegenzug haben wir eine Position im First State Global Listed Infrastructure aufgebaut, denn nach der US-Wahl und den Wahlversprechen des neuen Präsidenten erwarten wir in diesem Segment in den kommenden Monaten und Jahren höhere Ausgaben“, kommentiert Hauck eine der jüngsten Umschichtungen im Portfolio.

Auch die starke Übergewichtung im Gesundheitssektor haben Frey und Hauck im Laufe des vergangenen Jahres aufgrund des US-Wahlkampfs deutlich auf nunmehr 18 Prozent reduziert. Zugekauft haben sie hingegen rohstoffnahe Investmentfonds wie den JP Morgan Global Natural Resources.

Generell ist das Portfolio sehr fokussiert und setzt sich aktuell aus zwölf Zielfonds zusammen. Welche Sektoren für den Fonds infrage kommen, entscheidet Hauck im ersten Schritt anhand einer makroökonomischen Betrachtung. „Diese erste Einschätzung zeigt uns auf, welche Branchen und Themen künftig gute Entwicklungschancen bieten“, so die Fondsmanagerin.

Im zweiten Schritt werden die Schwerpunkte für die Investments festgelegt. „Anhand der Performance, des Risikos und der Beurteilung des Fondsmanagements filtern wir zunächst Zielfonds aus, die fürs Portfolio grundsätzlich infrage kommen könnten“, erläutert Hauck. Welche dieser Fonds letztlich ausgewählt werden, hängt unter anderem auch davon ab, inwieweit die Zielfonds-Manager die Ansprüche und Erwartungen Haucks erfüllen. „Im Idealfall finden wir dies im persönlichen Gespräch mit dem jeweiligen Manager heraus“, ergänzt sie.

Für den Jahresverlauf erwartet die Fondsmanagerin, dass die Volatilität voraussichtlich ab Sommer wieder steigen wird. In den USA sieht sie durch die Politik von Donald Trump Wachstumspotenzial. „Wie die Umsetzung seiner im Wahlkampf bekannt gewordenen Wirtschaftspläne letztendlich aussieht, ist aber noch weitestgehend offen und daher nur schwer abzuschätzen“, schränkt Hauck ein. Die Fondsmanagerin agiert daher im Rohstoff-Segment vorerst vorsichtig. „Offensiver schätzen wir hingegen die Bereiche Biotech und Healthcare sowie den Energieinfrastruktur-Sektor ein“, so Hauck. Diese Marktmeinung deckt sie unter anderem mit dem Pictet Health ab.

Generell nutzt Hauck nicht nur auf einzelne Branchen fokussierte Fonds, sondern auch sektorübergreifend konzipierte Themenfonds wie den Pictet Global Megatrend Selection oder den DB Platinum Croci Sectors. Aktuell bilden die USA mit einer Gewichtung von 56 Prozent den regionalen Schwerpunkt im Fonds, gefolgt von Europa mit 26 Prozent und Japan mit 7 Prozent. Auf Sektorebene setzt Hauck neben den bereits erwähnten Gesundheitswerten derzeit mit je rund einem Fünftel des Portfolios auf die Bereiche Industrie und Technologie.

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