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Aktualisiert am 26.05.2016 - 14:25 UhrLesedauer: 4 Minuten

Fondsporträt Fondsmanager nutzt Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge und Squeeze-outs

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Spezialist für Unternehmens-Checks

„Damit ist unsere Unternehmensanalyse auch Grundlage für die Zusammensetzung unserer Bondportfolios“, erläutert Sammüller. Das heißt, je nach Strategie werden die als attraktiv identifizierten Unternehmensanleihen im 4Q-Income Fonds oder im VAG-konformen Rockcap-US Corporate Bond Fund eingesetzt. „Unseren Investoren bieten wir so eine äußerst attraktive zusätzliche Renditequelle“, ergänzt Dreide.

Aber auch im 4Q-Special Income, bei dem Corporate Bonds aktuell rund 46,5 Prozent des Portfolios ausmachen, finden die Ergebnisse dieses Analyseprozesses Eingang. Dazu kommen Spezialsituationen bei deutschen Aktien, wie Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge und Squeeze-outs. Sammüller: „Zu Ersteren kommt es, wenn ein Investor oder ein Unternehmen über 75 Prozent der Stimmenmehrheit hält. Für diesen Fall schreibt der deutsche Gesetzgeber vor, dass der Mehrheitsaktionär an die verbliebenen Aktionäre eine Garantie-Dividende zahlen muss.“

Und die kann sich sehen lassen. Sie liegt häufig im Bereich von 3 bis 5 Prozent – und das unabhängig vom Geschäftserfolg. Das allein macht diesen Ansatz schon interessant. Darüber hinaus muss das beherrschende Unternehmen den verbliebenen Aktionären ein Abfindungsangebot machen. „Diesen Preis bekommen die Minderheitsaktionäre auf jeden Fall“, erklärt Sammüller. „Und der ist vor Gericht anfechtbar, in 80 Prozent der Fälle gibt es zusätzlich noch eine Nachbesserung.“

Dazu ein Beispiel: Die Aktie des Lkw-Herstellers MAN, bei dem Volkswagen als beherrschendes Unternehmen auftritt, bringt eine Dividende von 3,07 Euro, und das bei einem ursprünglichen Abfindungsangebot von 80,89 Euro, welches eventuell auf rund 90 Euro nachgebessert werden muss, da in erster Instanz das Gericht den „fairen Wert“ auf 90 Euro festgesetzt hat. „Noch ist jedoch nichts final entschieden. So lange wird die Haltedauer mit einer Dividendenrendite von 3,3 Prozent versüßt“, erklärt Sammüller.

Da sich ein solcher Prozess oftmals über Jahre hinzieht, vereinnahmen die Minderheitsaktionäre über den gesamten Zeitraum die Dividende. Erst wenn der Käufer mehr als 95 Prozent der Anteile hält, kommt es zum Squeeze-out, dem Herausdrängen der Minderheitsaktionäre. Sammüller: „Dann muss der Käufer den durchschnittlichen Kurs der vergangenen drei Monate zahlen, was nochmals einen Aufschlag auf den Abfindungspreis bedeuten kann.“