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Fondsporträt Variable Mischung mit Alarmsystem

Urs Duss, Fondsmanager des Multi-Asset-Fonds Schroder ISF Global Dynamic Balanced
Urs Duss, Fondsmanager des Multi-Asset-Fonds Schroder ISF Global Dynamic Balanced
Zu Jahresanfang befürchtete Urs Duss noch eine Deflation in Europa. Diese Gefahr sieht der Fondsmanager mittlerweile gebannt. Er rechnet grundsätzlich mit einer weiterhin niedrigen Teuerungsrate, sieht aber auch Chancen auf etwas stärker steigende Preise. Als Konsequenz nahm er inflationsgebundene Anleihen ins Portfolio des Schroder ISF Global Dynamic Balanced. Diese steigen im Kurs, wenn die Inflation stärker zunimmt, als aktuell vom Markt erwartet. Im Juni hat er ihren Anteil am Portfolio schon wieder reduziert. Auch bei Staatsanleihen ist Duss noch vorsichtiger geworden. „Investiert haben wir hingegen in europäische Unternehmensanleihen, um von den ausgeweiteten Risikoaufschlägen profitieren zu können“, erklärt er.

Mehr als zehn Asset-Klassen

Dies sind nur einige Beispiele seiner jüngsten Aktivitäten. Sie zeigen wie schnell und gezielt der Fondsmanager bei dem Multi-Asset-Fonds auf Veränderungen im Markt reagiert. Insgesamt stehen ihm mehr als zehn Anlageklassen zur Verfügung, auf die er - je nach Markteinschätzung - das Fondsvermögen verteilen kann.

Mindestens 40 Prozent sind dabei immer in defensiven Anlagen investiert. Dazu zählen Staatsanleihen, Unternehmensanleihen mit Investmentgrade-Rating, inflationsgesicherte Anleihen und Cash. Theoretisch kann Duss bis zu 100 Prozent defensiv investieren. Das ist bislang seit Auflage der Strategie im September 2009 aber noch nicht vorgekommen. Es waren stets auch Wachstums-Anlageklassen im Portfolio, die bis zu 60 Prozent einnehmen dürfen. Mittelpunkt sind hier Aktien, aber auch Hochzins- oder Schwellenländer-Anleihen, Rohstoffe, Infrastruktur, Immobilien, Wandelanleihen und Absolute-Return-Anlagen gehören zu der risikofreudigeren Fondsseite.

Defensive Anlagen bevorzugt

Zu Ende Juni waren 65,5 Prozent des Portfolios im defensiven Bereich angelegt, mehr als ein Drittel davon in Cash. Die restlichen 34,5 Prozent steckten in Wachstumsanlagen. Hier setzt Duss zurzeit voll auf Aktien. Schwellenländertitel hat er weiter reduziert. „Bei den Industrieländern tendieren wir zu Regionen mit einer sehr förderlichen Geldpolitik wie Europa und Japan“, sagt Duss.

Grundlage für die Zusammensetzung des Portfolios sind wie bei allen Multi-Asset-Fonds von Schroders nicht die Entwicklungen der Asset-Klassen an sich, sondern ihre Risikoprämien. Diese Prämien spiegeln wider, wie viel der Markt bereit ist, an zusätzlicher Rendite für die Risiken einzelner Anlagen oder Anlageklassen zu zahlen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise liegt in der besseren Diversifizierung. „Der Zusammenhang zwischen den Risikoprämien über alle Anlageklassen hinweg ist deutlich geringer als zwischen den Anlageklassen selbst. Langfristig erzielen wir so stabilere Erträge“, erklärt Duss.

Maximal 10 Prozent Verlust

Risiko steht ohnehin ganz oben auf seiner Agenda, noch über der Rendite. Risiko gilt es soweit wie möglich zu begrenzen. Er strebt an, über einen rollierenden Zeitraum von zwölf Monaten nie mehr als 10 Prozent zu verlieren. Dazu liegt über dem aktiven Management ein automatischer Risikoreduzierungsprozess. Bei einem Verlust von 5 Prozent läutet die erste Alarmglocke, und das Risiko wird gemindert. Bei 7 Prozent schrillt die nächste Glocke, dann müssen mindestens 70 Prozent des Portfolios defensiv und die Hälfte davon in Cash investiert werden. Ab 9 Prozent Verlust sind 90 Prozent im Geldmarkt investiert. Zurzeit herrscht keine Alarmstimmung. Zu Ende Juni wies der Fonds über zwölf Monate ein Plus von 2,1 Prozent aus.

Das Renditeziel des Fonds liegt bei Geldmarktzins plus 3 Prozent jährlich über einen Zeitraum von fünf Jahren. Dies hat Duss bislang erreicht. Über die vergangenen fünf Jahre (bis Ende Juni 2015) legte der Fonds um rund 19 Prozent zu, und das bei einer Volatilität (über drei Jahre) von um die 4 Prozent.

Neben der thesaurierenden Anlageklasse gibt es eine Fondsvariante mit einer festen vierteljährlichen Ausschüttung von 3 Prozent im Jahr.

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