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Fondsportrait Max Otte Vermögensbildungsfonds Die Otte-Mischung

Wirtschaftsprofessor Max Otte berät den Fonds seit Auflegung (Foto: FAZ.net)
Wirtschaftsprofessor Max Otte berät den Fonds seit Auflegung (Foto: FAZ.net)
„IBM ist für uns Cash-Ersatz“, sagt Max Otte über die größte Titelposition im Max Otte Vermögensbildungsfonds AMI. Eine Aktie als Festgeld? „Ja, mit dem niedrig verzinsten Festgeld machen Sie aufgrund der Inflation minus, mit IBM nicht.“ Klar könnten die Aktienkurse auch mal fallen.

Otte: „Drei bis vier Jahre Geduld braucht man schon. Aber mittelfristig sehe ich da mehr Sicherheit als beim Festgeld.“ Das Unternehmen sei langweilig, habe aber ein absolut stabiles Geschäftsmodell und glänze überdies mit einem günstigen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 10.

Old Tech sorgt für Sicherheit


IBM ist nicht die einzige Old-Tech-Firma, die Otte aus Sicherheitserwägungen hält. Auf drittem Platz der größten Positionen kommt gleich noch eine: Microsoft. „Entgegen der landläufigen Vorstellung gehört Microsoft nicht zum alten Eisen, sondern hat in den vergangenen zehn Jahren seinen Gewinn um 150 Prozent gesteigert“, so Otte. Das Basisgeschäft mit Betriebssystemen und Bürosoftware laufe absolut stabil.

Aufgrund der zunehmenden Risiken an den Kapitalmärkten kauft Otte zudem Goldförderer: „Der Goldpreis sollte bald steigen, und die Kurse der Goldminenaktien sind viel stärker gefallen als der Goldpreis“, so Otte.

Zudem achteten die Unternehmen nach einer sehr ausgabefreudigen Phase nun viel stärker auf ihre Kosten. Auf zweitem Platz der größten Positionen liegt der Goldförderer Minas de Buenaventura, das größte börsennotierte Unternehmen Perus.

Otte darf in Aktien, Anleihen und „andere Wertpapiere nach dem Reinheitsgebot der Kapitalanlage“ investieren, etwa Edelmetall-ETCs. Derivate meidet er. In der Regel kauft er allerdings vor allem Aktien. Derzeit stellen sie knapp 94 Prozent des Portfolios. Der Rest ist Kasse.

Die meisten Unternehmen kommen aus Europa. „Die drei größten Positionen geben die geografische Aufstellung des Fonds nicht wirklich wieder“, so Otte. Bei der Titelauswahl verfolgt er einen wertorientierten Ansatz. Mithilfe der von ihm entwickelten Königsanalyse sucht er nach Unternehmen, deren fairer innerer Wert deutlich über dem aktuellen Kurs liegt.

Zehn Kriterien machen einen König aus: Geprüft wird unter anderem das Geschäftsmodell (Otte: „Ein bekannter Markenname ist wichtig“), die Produkte („Sie sollten leicht und mit wenig Kapital zu produzieren sein und regelmäßig gekauft werden – am besten im Vorübergehen. Und sie sollten billig sein“), die Wettbewerbsposition („Die Könige haben einen nachhaltigen Wettbewerbsvorteil“) und die Ergebnismargen („Die Bruttomarge sollte bei mindestens 30 Prozent liegen, netto bei mindestens 15 Prozent“).

Geopolitik ist größtes Risiko

Für jedes Kriterium vergibt Otte bis zu zehn Königspunkte. Maximal kann ein Unternehmen also 100 Punkte ergattern. IBM hat 71, Microsoft 73 und Minas de Buenaventura 59. Das größte Risiko für den Fonds sieht der Wirtschaftsprofessor derzeit in der geopolitischen Lage.

„Die Weltlage ist brandgefährlich“, so Otte. „Wenn das in die falsche Richtung läuft, müssen wir uns nicht mehr über Liquidität und Aktien unterhalten. Dann muss man nur noch zusehen, dass man da irgendwie heil durchkommt.“

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