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Aktualisiert am 08.09.2022 - 16:28 Uhrin MärkteLesedauer: 10 Minuten

Baustelle Altersvorsorge Fondssparpläne – prima, aber nicht für jeden

Fotoausstellung im Berliner Hauptbahnhof
Fotoausstellung im Berliner Hauptbahnhof: Finanzhäuser setzen zunehmend auf das Altersvorsorgeprodukt Fondssparpläne. | Foto: Imago Images / Stefan Zeitz

Da sitzt er tatsächlich in dem kleinen Imbiss, der große Basketballstar, Fischbrötchen in der Hand, und hört der Bedienung zu. Die quasselt auf ihn ein, ohne davon Notiz zu nehmen, dass es doch, oh und ach, der große Dirk Nowitzki ist, der da zu Besuch gekommen ist. Vermutlich hat sie ihn gar nicht erkannt. Sie erzählt, was sie so umtreibt: Studium, Nebenjob und vor allem ihre Finanzen. „Ich versuche, aus einem Bisschen ein bisschen mehr zu machen.“ Klar, dass der Vermögensaufbau für die jobbende Studentin gerade Priorität hat. Das sieht auch der Star-Sportler so.

Der Internet-Spot der ING wirbt für Sparpläne: Schon ab einem Euro monatlich lässt sich beim deutschen Zweig der niederländischen Bank ein Investmentfonds besparen. Mit dem Angebot habe die ING auf das enorme Interesse reagiert, das Kunden zum Corona-Auftakt in der ersten Jahreshälfte 2020 an den Tag gelegt hätten. So steht es in der Pressemitteilung, die im Oktober 2020 das Angebot ankündigte. Mit dem Ex-NBA-Champion Nowitzki arbeitet die Bank schon seit knapp 20 Jahren zusammen.

Die ING ist hierzulande ein Platzhirsch am Markt, wenn es um Fondssparpläne geht. Mittlerweile sind viele andere Anbieter auf den Zug aufgesprungen. Neben traditionellen Geschäftsbanken, Volksbanken und Sparkassen auch freie Investmentgesellschaften, Direktbanken, Robo-Advisors und Trading-Plattformen. Ab 100 Euro, 50 Euro oder 25 Euro monatlicher Rate lassen sich Pläne führen. Meist fließt das Geld in einen aktiven Fonds oder ETF, manchmal lassen sich auch einzelne Aktien besparen. Neben der ING bieten das etwa die Commerzbank-Tochter Comdirect oder der kombinierte Robo-Advisor und Broker Scalable Capital an.

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Fondssparplan – Investment mit Vorzügen

Fondssparpläne haben gleich mehrere gute Seiten: Sie streuen die Anlagerisiken. Im Idealfall sparen Kunden mit mehreren Fonds, die das Geld über Regionen, Branchen und Unternehmen verteilen. Daneben gibt es keinen einzigen, am Ende die Rendite bestimmenden Einstiegszeitpunkt. Vielmehr teilt sich das Investment in kleine Raten auf, die regelmäßig angelegt werden. Beliebtes Argument in der Beratung: Der Zeitpunkt für ein Einmal-Investment könnte ungünstig sein, die Märkte könnten abstürzen – wer weiß das schon. Wer aber einen Sparplan füttert, der investiert über unterschiedliche Marktphasen gestreckt, in der Regel monatlich.

Der immer wieder hervorgehobene Cost-Average-Effekt spielt ebenfalls eine Rolle – mögen auch Untersuchungen zeigen, dass er keinen wirklichen Vorteil bringt. Vielmehr ist es langfristig meist lukrativer, eine größere Geldsumme auf einmal anzulegen. Denn was noch nicht angelegt ist, kann sich auch nicht vermehren. Anleger profitieren also weniger vom Zinseszinseffekt.

All dies ändert jedoch nichts am kundenfreundlichen Wesen eines Sparplans. Denn der soll vor allem Menschen ansprechen, die keine großen Summen zur Verfügung haben, sondern einen Teil ihrer laufenden Einnahmen sparen wollen.