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Fondsvertrieb und Asset Management Jedem das seine zum Wohle des Kunden

Lesedauer: 2 Minuten
Klaus Dieter Erdmann, Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH
Klaus Dieter Erdmann, Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH
Seit dem 1. Januar 2013 gelten in Deutschland umfangreiche Informations-, Beratungs- und Dokumentationspflichten für die Vermittlung von Investmentfonds. All dies zum Wohl und Schutz des Anlegers, so war die Intention des Gesetzgebers. Doch hat es auch funktioniert? Nach zwei Jahren fällt das Fazit eher ernüchternd aus. So haben viele freie Vermittler den Schritt in die neue Beratungs-Welt erst gar nicht gewagt und das Investmentfonds-Geschäft aufgegeben.

Andere haben zwar die gesetzliche Erlaubnis eingeholt, beraten aber angesichts des hohen und damit betriebswirtschaftlich unrentablen Aufwands kaum mehr Kleinanleger. Wer es doch tut, stützt sich auf automatisierte Beratungsprozesse und standardisierte Lösungen, um die gesetzlichen Vorgaben erfüllen zu können. Zusammengefasst sieht die Realität für einen Fondskäufer Anfang 2015 deshalb so aus: Er hat weniger Auswahl bei der Suche nach einem freien Vermittler, dieser hat weniger Zeit für ihn und berät ihn obendrein bei der Zusammenstellung des Portfolios weniger individuell.

So weit, so schlecht. Doch nicht nur die deutlich über das Ziel hinausschießenden gesetzlichen Vorgaben fördern Verdruss und Intransparenz. Wenig hilfreich ist auch der mangelnde Wille eines überwiegenden Teils der Branche, die Themen Asset Management und Kundenpflege sauber zu trennen. So sollen neue technische Lösungen dem Vermittler trotz gesetzlicher Vorgaben und Abschaffung der Transaktionsvollmacht nach wie vor den Status Quo eines Vermögensverwalters garantieren. Modell- und Musterportfolios, deren Zusammensetzung der Kunde mit elektronischer Unterschrift nachkauft, ersetzen den vom Gesetzgeber beabsichtigten persönlichen Beratungsprozess. Ein anderes Zauberwort heißt „Execution only“: Wer sich auf ein solches Modell einlässt, stellt den Vermittler frei und hat alle Konsequenzen seiner Anlage selbst zu tragen.

Letztlich dient die beschriebene Entwicklung weder dem Wohl der Vermittler noch dem der meisten Anleger. Wie viel sinnvoller wäre es doch stattdessen, sich auf die Kernkompetenz der Beratung zu besinnen: die Analyse der wirtschaftlichen Situation des Kunden und die Selektion und Kontrolle geeigneter professioneller Asset-Manager, an die das aktive Management des liquiden Vermögens des Kunden delegiert werden kann.

Viel Erfolg bei Ihren Anlageentscheidungen

Ihr Klaus-Dieter Erdmann

Über den Autor:

Klaus-Dieter Erdmann ist Gründer und Geschäftsführer der MMD Multi Manager GmbH in Arnsberg. Das Unternehmen hat sich auf die Analyse vermögensverwaltender Fonds spezialisiert und wertet mit Hilfe einer hauseigenen Datenbank kontinuierlich mehr als 1.500 Angebote dieser Produktkategorie aus. Für DER FONDS berichtet Erdmann alle zwei Wochen über neue Trends in der Vermögensverwalterfonds-Szene.
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