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Stolls Fonds der Woche Rendite auf dem Teller

Gesund und nachhaltig essen
Gesund und nachhaltig essen: Mit speziellen Fonds und ETFs können Anleger vom Trend zu innovativen Nahrungsmitteln profitieren. | Foto: Canva / Jessica Hunold

Reden wir über den Umweltschutz, sind meist Autos, Kraftwerke und Müll das Thema, aber nicht unsere Mahlzeiten. Dabei kommt eine der größten Gefahren für die Erde vom wachsenden Bedarf an Lebensmitteln. Die Frage, wie wir die Welt morgen noch satt bekommen drängt sich mit der rasant zunehmenden Weltbevölkerung immer mehr auf. Laut den Vereinten Nationen leben im Jahr 2050 mehr als 10 Milliarden Menschen auf der Erde. Um sie ausreichend zu ernähren, muss sich die Nahrungsmittelproduktion nahezu verdoppeln. Die Menschheit muss sich deshalb dringend neue Nahrungsquellen suchen.

Massentierhaltung beschleunigt den Klimawandel

Erschwerend kommt hinzu, dass Dürren und Unwetter aufgrund des Klimawandels immer öfter einen Teil der Ernten vernichten. Ackerbau und Viehzucht sind gleichzeitig die wichtigsten Verursacher der Erderwärmung, sie sind der Ursprung von mehr Treibhausgasen als alle unsere Autos, Züge und Flugzeuge zusammen. Von Rinder- und Schafherden, Schweinen und Geflügel steigt Methan auf, von gedüngten Äckern Stickstoffmonoxid und durch das Abholzen von Regenwäldern zur Schaffung weiterer Acker­- und Weideflächen wird noch mehr Kohlendioxid freigesetzt.

Forscher der Oxford Universität warnen, dass sich die Landwirtschaft radikal verändern muss, um die bedrohliche Klimaerwärmung um 1,5 Grad zu begrenzen. Wenn sich der weltweite Fleischkonsum nur um die Hälfte reduziert, würden jährlich 56 Millionen Tonnen Kohlendioxid weniger in die Atmosphäre abgegeben, so die Forscher. Rund 98 Prozent der in Deutschland konsumierten Fleischprodukte stammen zudem von Tieren, die ihr kurzes Leben unter wenig artgerechten und teils qualvollen Bedingungen verbracht haben. Der Schutz der Tierwürde ist längst überfällig!

Nach Angaben der Vereinten Nationen werden heute fast 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche unseres Planeten für Viehhaltung oder Viehfutter verwendet. Alternativen müssen her, denn machen wir so weiter benötigten wir in 30 Jahren allein für die Landwirtschaft zusätzliche Flächen, die so groß sind wie die von China und Indien zusammen.

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Ungesunde Ernährung

Es geht jedoch nicht nur um die Rettung des Planeten. Viele Menschen ernähren sich ungesund. Ihr Speiseplan ist oft einseitig, das Essen zu fettig. In zahlreichen Studien kommen Ernährungsforscher zu dem Ergebnis, dass der regelmäßige Fleischkonsum im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Volkskrankheiten steht. Darunter fallen etwa Darmkrebs, Diabetes oder koronare Herzkrankheiten. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt den Verzehr von höchstens 600 Gramm Fleisch pro Woche. Männer verzehren dagegen im Durchschnitt mehr als ein Kilogramm Fleisch oder Wurstwaren pro Woche.

 

Die gute Nachricht ist: Viele wissen bereits, was zu tun ist. Denn tendenziell nimmt der Fleischkonsum hierzulande ab. Derzeit gibt es in Deutschland laut einer Analyse der Allensbacher Marktforschung 7,9 Millionen Menschen, die sich als Vegetarier bezeichnen. Die Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr auf rund 400.000. Im vergangenen Jahr gingen deutschlandweit mehr als 98.000 Tonnen Fleischersatzprodukte wie Tofu-Schnitzel, Soja-Hack oder Veggie-Burger über den Ladentisch, ein Plus von 20 Prozent zum Vorjahr. Die Einnahmen mit Fleischersatzprodukten lagen im Jahr 2021 in Summe bei knapp 460 Millionen Euro.

Großkonzerne versuchen auf den Trend zu gesunder Ernährung aufzuspringen. Sie bieten vermehrt gesunde Tiefkühlkost an und führen vegane Produktlinien ein. Spezialisierte Start-ups wie Beyond Meat schwimmen auf der Welle und setzen ausschließlich auf pflanzliche Gerichte. Sie tüfteln an industriell hergestellten Nahrungsmitteln: Die Currywurst wird künftig aus dem 3-D Drucker serviert und das Schnitzel wächst im Reagenzglas heran. Kurzum: Die Food-Revolution bietet Anlegern satte Chancen.

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